Baden-Württemberg

Jeder zweite Arzt arbeitet in Kooperation

Versorgungsbericht der KV macht die Trends in der ambulanten Versorgung deutlich.

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STUTTGART. 51 Prozent der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten in Baden-Württemberg sind kooperativ tätig. Das geht aus dem neuen Versorgungsbericht der KV Baden-Württemberg hervor. Die Zahl der in Praxisgemeinschaft, Gemeinschaftspraxen, (überörtlichen) Berufsausübungsgemeinschaften oder MVZ tätigen Ärzte und Psychotherapeuten belaufe sich aktuell auf rund 10.400 heißt es in dem Bericht.

Besonders dynamisch hat sich die Anstellung entwickelt: Seit 2007, als das neue Vertragsarztrecht in Kraft getreten ist, hat sich die Zahl der Praxen mit angestellten Ärzten von 1062 auf 1782 erhöht. Gleichermaßen stark gestiegen ist die absolute Zahl angestellter Ärzte oder Psychotherapeuten, und zwar von 1826 (2007) auf 3189 (2017). Aktuell nehmen im Südwesten 21.954 Ärzte und Psychotherapeuten an der vertragsärztlichen Versorgung teil. Darunter sind 1716 ermächtigte Ärzte. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren belief sich die Gesamtzahl noch auf rund 19.250 KV-Mitglieder, 1400 von ihnen hatten eine Ermächtigung.

Die Zahl der Hausärzte gibt die KV im laufenden Jahr mit 7127 an. Davon sind 35 Prozent älter als 60 Jahre. In anderen Fachgruppen liegt der Altersschnitt deutlich niedriger. So sind beispielsweise von den Gynäkologen 28 Prozent über 60 Jahre alt, bei den Kinder- und Jugendärzten sind es sogar nur 24 Prozent.

Die KV versucht seit Oktober 2015 mit dem Programm "Ziel und Zukunft" (ZuZ), die Niederlassung und Anstellung zu fördern. Mehr als 1,8 Millionen Euro sind seitdem an Fördergeldern ausgezahlt worden, heißt es im Bericht. Der größte Brocken floss dabei in die Förderung der Neugründung oder Übernahme einer Praxis (963.000 Euro). Fallwertzuschläge addierten sich auf 454.000 Euro, 205.000 Euro entfielen auf die Unterstützung bei der Anstellung von Ärzten. (fst)

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