Junge Ärzte

Niederlassung: Thüringen fördert mehr Orte

Die KV weitet die Niederlassungsförderung auch auf Regionen aus, in denen absehbar Ärzte fehlen.

Veröffentlicht:

ERFURT. Das Paket der KV Thüringen (KVT) zur Niederlassungsförderung soll künftig nicht nur in offiziell unterversorgten Regionen greifen. Die VV hat beschlossen, die Förderung auch auf Orte und Regionen auszuweiten, in denen erkennbar Ärzte fehlen oder demnächst in Ruhestand gehen, ohne dass eine Unterversorgung gemessen an der Bedarfsplanung vorliegt.

In solchen von der KV als Sicherstellungsbrennpunkte bezeichneten Regionen können niederlassungswillige Ärzte vom kommenden Jahr an Investitionskostenzuschüsse bei Praxisneugründungen oder -übernahmen erhalten. Die KV gehe damit über das gesetzlich vorgesehene Maß hinaus, sagte die KV-Vorsitzende Annette Rommel. "Wir orientieren unsere Niederlassungsförderung damit stärker an den Bedürfnissen der Patienten", erklärte sie. "Wir wollen, dass Arztpraxen dort erhalten werden beziehungsweise neu entstehen, wo sie von den Patienten benötigt werden. Dem tragen die gesetzlichen Regelungen bisher nur in unzureichendem Maße Rechnung."

Das neue Sicherstellungsstatut sieht außerdem die Förderung der Weiterbildung zusätzlicher Augenärzte für Thüringen vor. Damit soll vor allem die Situation in der konservativen augenärztlichen Versorgung verbessert werden – seit Jahren ein Problem in Thüringen. Angesichts einer unzureichenden Zahl an Weiterbildungsstellen für junge Augenärzte in Kliniken will die KV zusätzliche Weiterbildungsstellen im ambulanten und stationären Bereich finanzieren.

Geplant sei die Förderung von bis zu zwei Stellen pro Jahr – wobei die KV die Kosten für die Weiterbildung in der Klinik übernehme. Derzeit absolvieren im kleinen Thüringen jährlich im Schnitt vier angehende Augenärzte ihre Facharzt-Ausbildung.

In diesem Jahr stehen in Thüringen rund 5,3 Millionen Euro für die Niederlassungsförderung zur Verfügung. Rund 750.000 Euro davon kommen von den Kassen. Ein eigenes Förderprogramm des Landes hat ein Volumen von bislang 500.000 Euro. (zei)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen