Kommentar – Versorgungsbedarf bei Diabetes

Fahrlässiges Desinteresse

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Manche Entwicklungen kommen wirklich nicht überraschend, sie bahnen sich über Jahre an und sind aus verlässlichen Statistiken gut ablesbar.

Ein solches Phänomen ist der disparate Trend des sicher steigendem Versorgungsbedarfs und absehbar sinkender Angebotskapazitäten in der Versorgung von Menschen mit Diabetes. Einem halbherzigen Präventionsprogramm steht eine inkonsequente Planung und Gestaltung der Versorgung gegenüber.

Das beginnt mit dem seit Jahren anhaltenden schleichenden Verfall von Forschungs- und Lehrkapazitäten an den Universitäten, es setzt sich fort mit dem Abbau an diabetologischer Expertise in Krankenhäusern, verbunden mit sinkenden Chancen auf Weiterbildungsstellen für junge Ärzte, kurzum: Es mangelt an adäquaten Reaktionen auf die „Ambulantisierung“ der Medizin für die Qualifizierung zum Facharzt.

Erst jüngst hat der GBA die neue Bedarfsplanung verabschiedet. Was da für die Allgemeinmedizin drinsteht, ist Makulatur – nicht erfüllbar, denn es wird die Hausärzte nicht geben.

Muss ähnliches auch in der Versorgung von Diabetikern geschehen? Das steht leider zu befürchten, wenn Entscheidungsträger im Gesundheitswesen – beileibe nicht nur „die Politik“ – fahrlässig desinteressiert bleiben.

Lesen Sie dazu auch: Deutsche Diabetes Gesellschaft: Diabetologen suchen ihren Nachwuchs

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