Kliniken

IQTiG sieht sich auf Kurs bei Qualitätsindikatoren

Das Institut für Qualitätssicherung liefert eine Bestandsaufnahme der strittigen planungsrelevanten Indikatoren für Kliniken. Bei ihrer politischen Umsetzung fehlt es an Biss.

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:
In 71 Kliniken wurde die Qualität mit Blick auf einzelne Indikatoren als unzureichend eingestuft.

In 71 Kliniken wurde die Qualität mit Blick auf einzelne Indikatoren als unzureichend eingestuft.

© Kzenon / Fotolia

BERLIN. Das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz (IQTiG) hat eine pralle Agenda – und viele offene. „Der Wechsel zu einer neuen Strukturierung der externen Qualitätssicherung ist in vollem Gange – bei laufender Routine“, schreibt Institutsleiter Dr. Christoph Veit im Jahresbericht 2018. Dass die Planungsrelevanten Qualitätsindikatoren (PlanQI) im Vorjahr wie vorgesehen umgesetzt wurden, sei ein „Meilenstein“ für die Weiterentwicklung der externen Qualitätssicherung, so Veit.

Denn seit 2017 läuft das PlanQI-Verfahren im Regelbetrieb, im Vorjahr lagen erstmals Ergebnisse vor. Elf planungsrelevante Qualitätsindikatoren hatte der Gemeinsame Bundesausschuss zuvor festgelegt. In 71 Kliniken wurde die Qualität im Hinblick auf einzelne Indikatoren als unzureichend eingestuft. Die Bereitschaft der Länder, krankenhausplanerische Konsequenzen zu ziehen, ist bisher überschaubar.

„Diese würden sich als nicht verhältnismäßig darstellen“, schrieb beispielsweise NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) im April an die Mitglieder des Gesundheitsausschusses im Landtag. In 17 Kliniken in NRW hatte die Auswertung des IQTiG Mängel im Sinne der Qualitätsindikatoren ergeben.

Welche Projekte sind noch offen?

Andere Arbeitspakete aus dem Krankenhausstrukturgesetz von 2016 hängen in der Pipeline: Anfang Juli sollte die Erprobungsphase für Qualitätsverträge in vier Leistungsbereichen starten. Zu den Vorarbeiten des IQTiG für Qualitätszu- und -abschläge hat der GBA noch gar keinen Beschluss gefasst.

Ebenfalls in der Beratungsschleife hängt der Institutsbericht für weitere qualitätsorientierte Entscheidungen. Darin skizziert das IQTiG, „welche Möglichkeiten es zur Abbildung der Qualität einer gesamten Fachabteilung gibt“.

Im Vorjahr hat das Institut zudem sein Methodenpapier überarbeitet. Die Patientenzentrierung sei das übergreifende Leitbild aller Qualitätsdimensionen, heißt es. Mit dem Rahmenkonzept solle für Patienten, Kostenträger, Kliniken und Praxen transparent werden, „welche grundsätzlichen Anforderungen die externe Qualitätssicherung an die Gesundheitsversorgung stellt“. Darin wird das eigene Vorhaben als „wegweisendes Rahmenkonzept für Qualität in der Gesundheitsversorgung“ gelobt.

Zum Jahresende 2018 hat das Institut 153 Mitarbeiter beschäftigt. Finanziert wird das IQTiG aus einem Systemzuschlag auf jeden ambulant und stationär abgerechneten Fall. Der Haushalt hatte im Vorjahr ein Volumen von rund 16,8 Millionen Euro. Im laufenden Jahr werden es etwa 19,5 Millionen Euro sein.

IQTiG

  • 23 Qualitätssicherungsverfahren hat das Institut im Vorjahr im Regelbetrieb vorgenommen.
  • 3,3 Millionen Datensätze aus dem Erfassungsjahr 2017 hat das IQTiG für die externe Qualitätssicherung ausgewertet.
  • 22 Berichte und drei Konzepte hat das Institut im Vorjahr veröffentlicht.
Mehr zum Thema

„Keine weiteren bundesweiten Blaupausen“

AOK drängt auf stärker regional ausgerichtete Versorgungskonzepte

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“