Das sagt der Hausärzteverband

Es geht um die Zukunft der Hausarztversorgung

Veröffentlicht:

NÜRNBERG (sto). Dem Bayerischen Hausärzteverband gehe es um den Erhalt der hausärztlichen Versorgung im Freistaat, betonte Dr. Wolfgang Hoppenthaller, vor Beginn der Korbveranstaltung vor der Presse in Nürnberg. Für viele Hausarztpraxen in Bayern werde es keine Nachfolger mehr geben.

"Dann gehen die Lichter aus", sagte Hoppenthaller. "Und wenn der Hausarzt am Ort verschwindet, werden bald auch die Apotheker gehen." Deshalb müssten für Hausärzte attraktive Arbeitsbedingungen geschaffen werden, damit sich mehr junge Ärzte für den Beruf des Hausarztes entscheiden. Das müsse auch die Staatsregierung begreifen.

Um so bedauerlicher sei es, dass das Justizministerium versucht habe, die Korbveranstaltung in letzter Minute zu verhindern, indem sie den vom Hausärzteverband beauftragten Notar in Würzburg unter Druck gesetzt habe. Um weiteren Pressionen zu entgehen, habe der Hausärzteverband deshalb einen Juristen außerhalb Bayerns, den Kieler Rechtsanwalt Frank Schramm, gebeten, die gesammelten Verzichtserklärungen der Hausärzte als Treuhänder zu verwahren.

Im Übrigen gebe der Hausärzteverband aus rechtlichen Gründen auch keine "Aufforderung" zum Zulassungsverzicht ab, sondern "empfehle" dies lediglich, erläuterte Hoppenthaller. Die Grenze von 70 Prozent ausstiegswilliger Hausärzte in Bayern oder in einem Regierungsbezirk, ab der der Zulassungsverzicht erklärt werden soll, sei vom Verband politisch gesetzt worden.

Nur dann sei sichergestellt, dass sich auch tatsächlich Lücken in der hausärztlichen Versorgung auftun. Den Kassen werde es dann nicht möglich sein, 7000 Hausärzte durch polnische oder tschechische Ärzte ersetzen zu lassen, sagte Hoppenthaller.

Lesen Sie dazu auch: "Dieser Tag wird in die Geschichte der GKV eingehen"

Lesen Sie dazu auch: Hausärzte demonstrieren ihre Stärke

DAS SAGT DIE KASSENÄRZTLICHE VEREINIGUNG: Protest wird akzeptiert, aber nicht die Strategie

Lesen Sie dazu auch im Gespräch: Proteste in Nürnberg - Beifall von Patienten und Politikern

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Abrechnung

SpiFa meldet sich zu Hybrid-DRG

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert