Hausarzt als Teamchef - Vision für 2020

NEU-ISENBURG (eb). Der drohende Ärztemangel wird den Hausarztberuf grundlegend verändern. Die Gesundheitsminister der Länder wollen einen neuen Typ Hausarzt etablieren, um dem Mangel zu begegnen.

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Hausarzt als Teamchef - Vision für 2020.

Hausarzt als Teamchef - Vision für 2020.

© Foto: sth

Er wird "Gate Keeper" sein und damit die erste Adresse für Patienten, Teammanager unter mehreren arztunterstützenden und arztersetzenden Gesundheitsberufen, erhält mehr Honorar und ist an der Uni gezielter auf seinen Job vorbereitet worden.

15 000 Hausärzte werden dem Land im Jahr 2020 fehlen, so der alarmierende Befund des Papiers "Die Primärversorgung in Deutschland im Jahr 2020", das die Arbeitsgemeinschaft der Obersten Landesgesundheitsbehörden (AOLG) den Gesundheitsministern auf ihrer Konferenz Anfang Juli im schleswig-holsteinischen Plön zum Beschluss vorlegen wird. Vor allem in den ländlichen Regionen Ostdeutschlands könnte die Primärversorgung rar werden.

Dass Hausärzte fehlen, ist allerdings nicht neu. Mit dem Papier räumen die Initiatoren jetzt aber indirekt ein, dass ihre bisherigen politischen Waffen, den Hausärztemangel zu bekämpfen, stumpf geblieben sind. Gesundheitsreform und neue Vertragsmöglichkeiten für Niedergelassene zeigten keine ausreichende Wirkung.

Dass eine bessere hausärztliche Versorgung nicht ohne bessere Honorierung der Primärversorgung auskommen wird, ist offenbar auch in den Forderungskatalog des Papiers gelangt. Indessen wird sich der Hausarztberuf in den nächsten zwölf 12 Jahren grundlegend wandeln. Der Hausarzt wird zu einem Einsatzeiter in der Primärversorgung, dem ein Team neuer aufgewerteter Gesundheitsberufe zur Seite steht.

Anfang des Jahres hatte die AOLG einen Entwurf für die zukünftige Primärversorgung an die Verbände geschickt. Eine aktualisierte Fassung liegt nun in Plön auf dem Tisch.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Papier ist geduldig - Patienten nicht

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