Große Resonanz für Aktion gegen Heilmittelregresse

DORTMUND (akr). Mehr als 120 000 Bürger haben sich an einer Unterschriftenaktion in den rund 10 000 Praxen der Ärzte in Westfalen-Lippe für die Abschaffung der Wirtschaftlichkeitsprüfungen bei Heilmittel-Verschreibungen beteiligt.

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Zu der Aktion unter dem Motto "Weg mit den Verordnungsfesseln" hatten die KV Westfalen-Lippe und der Hartmannbund aufgerufen. Die Unterschriften werden Vertreter der KV NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) übergeben.

Außerdem haben sämtliche westfälisch-lippischen Bundes- und Landtagsabgeordneten ein Schreiben mit der Bitte erhalten, sich für die erforderliche Gesetzesänderung einzusetzen. Einige Parlamentarier haben nach Angaben der KVWL bereits Unterstützung signalisiert.

"Diese Kampagne ist erst einmal nur ein Signal", sagt Dr. Klaus Reinhardt, Vorsitzender des Hartmannbundes in Westfalen-Lippe. "Aber um etwas zu bewirken, bedarf es solch gezielter Aktionen."

Hintergrund der Aktion sind die begrenzten Budgets der niedergelassenen Ärzte für Heilmittel wie Sprachtherapie oder Krankengymnastik, die genau kontrolliert werden. Auch wenn sich Ärzte an die geltenden Heilmittelrichtlinien halten, müssen sie möglicherweise mit ihrem Privatvermögen haften, wenn die Budgets nicht ausreichen.

Dieses Problem belastet niedergelassene Mediziner in der gesamten Bundesrepublik, in Westfalen-Lippe aber besonders stark. Hier stehen den Ärzten pro Patient 37,49 Euro für die Verschreibung von Heilmitteln zur Verfügung, im benachbarten Nordrhein sind es 50,54 Euro und in Baden-Württemberg 70,66 Euro.

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