Kommentar
Ärzte haben den Schwarzen Peter
Die Debatte über regionale Auswirkungen der Honorarreform ist eingeläutet. In ungewohnt scharfer Form hat der Vorsitzende der KV Nordrhein Dr. Leonhard Hansen den Beschluss des Erweiterten Bewertungsausschusses kritisiert.
Während in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden ist, dass sich die Ärzte bundesweit über eine satte Honorarsteigerung von zehn Prozent freuen können, fällt das Ergebnis für die Niedergelassenen in Nordrhein deutlich magerer aus. Sie erhalten ein Plus von nur 3,6 Prozent und müssen ein Absinken des Punktwertes hinnehmen. Die Festschreibung der Fallpunktzahlen nimmt ihnen gleichzeitig die Möglichkeit, das durch Mehrleistungen zu kompensieren. Die Option, den Punktwert durch regionale Verhandlungen anzuheben, haben sie nicht.
In der Diskussion mit den Patienten haben die Niedergelassenen jetzt den Schwarzen Peter. Die Patienten kommen mit der Erwartung, die höhere Vergütung lasse wieder mehr Spielraum für die Versorgung zu. Den Verweis auf regionale Unterschiede in der Verteilung der Zuwächse werden viele als vorgeschoben empfinden - innerhalb der alten Länder sind die Unterschiede unter Versorgungsgesichtspunkten auch nur schwer nachzuvollziehen.
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