KV will nicht für mehr für "Agnes" zahlen

POTSDAM (ami). Der Streit um die Finanzierung der Gemeindeschwester "Agnes" in Brandenburg hält an. Das märkische Gesundheitsministerium hat die Projektfinanzierung vorerst verlängert. Ab 2009 wird aber eine Neuregelung angestrebt.

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Dabei fordert das Ministerium nach Angaben der KV Brandenburg (KVBB), dass die Ärzte sich zur Hälfte an der weiteren Finanzierung beteiligen. Die KV und der Hausärzteverband in Brandenburg lehnen dies jedoch ab. KVBB-Chef Dr. Hans-Joachim Helming kritisierte, es handle sich um ein "nicht mit den Hausärzten entwickeltes und hausärztlichen Interessen strukturell entgegenlaufendes Modell". Sowohl die KV als auch die Hausärzte in Brandenburg bevorzugen nach seinen Angaben das Modell der mobilen Praxisassistentin ("Mopra").

Die Konfrontation zwischen "Agnes" (Arztentlastende, Gemeinde-nahe, E-Health-gestützte, Systemische Intervention) und Mopra ist in Brandenburg stärker ausgeprägt als in anderen Bundesländern. Denn in Brandenburg wird "Agnes" als externe, fortgebildete Krankenschwester betrachtet, die nicht aus der Arztpraxis selbst kommt. Die Fortbildung steht jedoch auch Arzthelferinnen offen. Das betonte der geistige Vater von "Agnes", der Greifswalder Epidemiologe Professor Wolfgang Hoffmann am Rande des Demografiekongresses in Berlin. "Letztlich zählt die Qualifikation am Ende der Fortbildung", sagte Hoffmann der "Ärzte Zeitung".

Bis Ende Oktober soll der Bewertungsausschuss bei der Weiterentwicklung des Honorarsystems unter anderem auch eine EBM-Abrechnungsziffer für Hausbesuche von Arzthelferinnen und Schwestern im Auftrag von Ärzten festlegen. Dabei muss nach Hoffmanns Auffassung geregelt werden, welche Qualifikations-Anforderungen die Hausbesuchskräfte erfüllen müssen. "Eine einfache Helferinnen-Ausbildung ohne Fortbildung reicht für diese Aufgaben nicht aus", sagte er.

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