Bessere Qualität für Windeln bei AOK-Patienten in Niedersachsen

HANNOVER (cben). Die AOK Niedersachsen macht einen Rückzieher bei der im September neu organisierten Versorgung mit Inkontinenzartikeln. Nach Lieferschwierigkeiten und Qualitätsproblemen der neuen Anbieter erhalten Pflegeheime nun rückwirkend von Oktober an eine monatliche Aufwandspauschale für jeden inkontinenten Bewohner.

Veröffentlicht:
Windeln für Inkontinenz-Patienten werden beim Hersteller kontrolliert.

Windeln für Inkontinenz-Patienten werden beim Hersteller kontrolliert.

© Foto: dpa

Mit dem Zuschuss sollen für die Kosten, die bei Lagerung und Lieferung der Artikel anfallen, ein Ausgleich geschaffen werden, erklärte Klaus Altmann, Sprecher der AOK Niedersachsen der "Ärzte Zeitung". Wer die Windeln nicht rechzeitig oder in schlechter Qualität erhalten habe, "kann selber bei einem Anbieter seiner Wahl kaufen und erhält das Geld von der AOK zurück", sagte Altmann. "Wir bedauern, dass sich im Zuge der Ausschreibung zum Teil gravierende Probleme gezeigt haben", erklärte AOK-Vorstand Jürgen Peter.

Im Januar hatte die AOK die Versorgung mit Inkontinenzartikeln auf Basis von Paragraf 127 SGB V (Hilfsmittelversorgung) europaweit ausgeschrieben. Die AOK konnte die Gesamtausgaben von jährlich 23 Millionen Euro um sieben Millionen Euro senken. Zuvor erhielten die Heime 39,90 Euro pro Patient und Monat für die Windeln. Inklusive des beschlossenen Zuschlages sind es 33 Euro.

"Wir waren der Eisbrecher", umschreibt Klaus Altmann das Engagement der AOK, die als erste Kasse die Ausschreibung wagte. Andere Kassen sind zurückhaltender. Nur einige haben bisher die Versorgung ausgeschrieben, sagte Hanno Kummer, Sprecher des VdAK/AEK Niedersachsen. Der Verband hat die Pauschale für Heime von 39,90 Euro auf 33 Euro herunter gehandelt - der gleiche Betrag, den nun die AOK zahlt. Aber die Eisbrecherfunktion der AOK läuft möglicherweise ins Leere. Denn das Gesetz zur Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen der GKV hat den Paragrafen 127 SGB V in eine Kann-Bestimmung verwandelt.

Auch aus anderen Bundesländern gibt es Berichte, dass die Qualität von Hilfsmitteln nach der Ausschreibung deutlich gesunken ist.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Hämatologe gibt Tipps

Krebspatienten impfen: Das gilt es zu beachten

Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Klinisch ist die Herausforderung bei der IgA-Nephropathie ihr variabler Verlauf. In den meisten Fällen macht sie keine großen Probleme. Bei einem Teil der Patienten verläuft sie chronisch aktiv, und einige wenige erleiden katastrophale Verläufe, die anderen, schweren Glomerulonephritiden nicht nachstehen.

© reineg / stock.adobe.com

Glomerulonephitiden

IgA-Nephropathie: Das Ziel ist die Null