Kommentar

Zentraler Notdienst macht Sinn

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

In Westfalen-Lippe soll die "Kleinstaaterei" im Notfalldienst der Niedergelassenen einer einheitlichen Struktur weichen. Kern des Konzepts sind zentrale Notfalldienstpraxen, die möglichst in Kliniken angesiedelt werden sollen.

Eine solche Neuorganisation macht Sinn. Die bislang über 300 Notfalldienstbezirke sorgen zwar auf den ersten Blick für eine ortsnahe Versorgung, sind für die niedergelassenen Ärzte aber mit einer erheblichen Belastung verbunden. Gerade in ländlichen Gebieten ist das bei der Suche nach einem Praxisnachfolger nicht gerade hilfreich. Die Aufteilung in 29 größere Bezirke und die Steuerung durch eine zentrale Leitstelle kann eine deutliche Entlastung bringen. Patienten, die nicht in die Praxis kommen können, bleiben dabei nicht unversorgt, für sie wird ein Fahrdienst installiert.

In Regionen wie Nordrhein, die den Notdienst bereits über zentrale Notfalldienstpraxen organisieren, berichten die meisten Ärzte über positive Erfahrungen. Da ist ihr Zorn nur zu verständlich, dass die Honorarreform das Erreichte jetzt wieder infrage stellt. Die Notfalldienstpraxen sind ein weiteres Beispiel dafür, dass die neue Vergütungssystematik mit Versorgungsnotwendigkeiten offensichtlich wenig zu tun hat.

Lesen Sie dazu auch: Ungewisse Zukunft für Notfallpraxen 48 Anlaufpraxen sollen Notfälle in Westfalen-Lippe betreuen

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen