Kommentar
Trauriges Theater
Der Beschwerdeausschuss in Niedersachsen hat die Entscheidung der KV des Landes kassiert, die Richtgrößenprüfungen zu stoppen und einen großen Regress nicht zu vollstrecken. Das bedeutet für den betroffenen Hausarzt Volker Eissing nach einem kurzen Frühling eine eisige Dusche. Als er noch mit dem Beschwerdeausschuss um die Zahlung von rund 140 000 Euro Regress für das Jahr 2001 stritt, kam ihm das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen mit seiner Entscheidung zur Hilfe und stellte die Datenqualität der Kassen in Frage. Darauf zog die KV die Notbremse.
Das ist eben zwei Wochen her. Jetzt hat der Beschwerdeausschuss mit der Stimme des Vorsitzenden die KV-Entscheidung gekippt. Das Ganze darf man als Erfolg der KV Niedersachsen verbuchen und als Trauerspiel aller betroffenen Kollegen. Der KV dürfte klar gewesen sein, dass ihr Stopp nicht durchgeht. Schon im Vorfeld mutmaßte sie, der Vorsitzende des Beschwerdeausschusses werde das "Zünglein an der Waage" sein.
Mit dem Schritt konnte die KV betonen, dass sie mit dem Ausschuss nichts am Hut hat und sich mit großer Geste an die Seite der Ärzte stellen. Erfolglos. Für die Betroffenen geht das Theater weiter. Titel: "Rein in die Kartoffeln. Raus aus die Kartoffeln."
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