Kommentar
Hausärzte-Schiff auf Kurs gebracht
Es wurde höchste Zeit. Fast ein Jahr lang dümpelte der Hausärzteverband Berlin-Brandenburg führungslos vor sich hin, nachdem die beiden Vorsitzenden, darunter die Berliner KV-Chefin Dr. Angelika Prehn, zurückgetreten waren.
Mit neuer Führungsspitze kann das Schiff nun wieder Fahrt aufnehmen. Das muss es auch, denn die Route führt durch stürmische Gewässer und der Zeitplan ist eng gesteckt. Die Honorarsituation der Hausärzte in Berlin steht nicht zum Besten, und bis 30. Juni müssen die Verhandlungen zu Hausarztverträgen abgeschlossen sein.
Das kann noch spannend werden, denn nicht zuletzt der Kurs in Sachen Hausarztverträge hatte vor knapp einem Jahr beinahe zur Meuterei geführt. Seitdem hatte der Verband vor allem mit Partikularinteressen zu kämpfen. Nachdem die Kapitäne von Bord waren, wollten einige Mitglieder das Ruder an sich reißen. Stellenweise war die führungslose Bordmannschaft kurz davor, das Schiff komplett zu zerlegen. Nicht ausgeschlossen war, dass aus einem Verband zwei Landesverbände werden.
Mit der Wahl dreier Brandenburger Hausärzte haben die Delegierten nun jedoch ein klares Votum abgegeben. Volle Fahrt voraus! Es wird Zeit, sich wieder auf gemeinsame Stärken zu besinnen.
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