Wehrbeauftragter sieht Sanitätsdienst gefährdet

BERLIN (bee). Der Wehrbeauftragte des Bundestages Reinhold Robbe (SPD) beklagt in seinem Jahresbericht die Personalsituation im Sanitätsdienst der Truppe und kritisiert dessen Leitung scharf.

Veröffentlicht:

Der Bericht des Wehrbeauftragten verheißt nichts Gutes für die flächendeckende truppenärztliche Versorgung: Die rund 100 Kündigungen von Sanitätsärzten im vergangenen Jahr gefährden nach Robbes Ansicht die Zukunft des Sanitätsdienstes. Der Truppe fehlen über 400 Sanitätsoffiziere (wir berichteten). In dem am Donnerstag vorgelegten Bericht warf Robbe der Führung des Sanitätsdienstes vor, man habe die "deutlichen Signale aus der Ärzteschaft nicht ernst genug genommen".

Die vielen Auslandseinsätze ließen "eine flächendeckende truppenärztliche Grundversorgung mit eigenen Mitteln" nicht mehr zu. Seit Jahren müsse bei Operationen auf zivile Kliniken zurückgegriffen werden. Der Betrieb der Bundeswehrkrankenhäuser sei stark eingeschränkt, Nacht- und Spätdienste gebe es oft nicht mehr. Gleichzeitig werden in den Krankenhäusern auch zivile Patienten versorgt, damit das Sanitätspersonal in Übung bleibe.

Zur "Verschärfung der Situation" hätten laut Robbe auch die fehlende Planungssicherheit für Sanitätsoffiziere und die Auslandseinsätze beigetragen. Kurzfristige Verbesserungen wie monatliche Zulagen reichen nach seiner Ansicht nicht aus, um die Attraktivität zu steigern.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Wenige Genehmigungen entzogen

KBV veröffentlicht Qualitätsbericht für 2022

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen