Für junge Ärzte zählt nicht mehr allein ein attraktives Gehalt

Veröffentlicht:

"Weiche Faktoren" bestimmen, ob genug Nachwuchs in die Patientenversorgung kommt.

Von Helmut Laschet

Das Personalmanagement in Krankenhäusern steht vor einer bislang nicht gekannten Herausforderung: Immer mehr Stellen bleiben unbesetzt, der Nachwuchs macht sich rar - und mit einem guten Gehalt allein lässt sich ein junger Arzt oder eine Ärztin auch nicht mehr locken.

Bei "Chances" diskutierte eine Expertenrunde die Aussichten für den Ärztenachwuchs. Fazit: Familie und Beruf müssen kompatibel werden.

Bei "Chances" diskutierte eine Expertenrunde die Aussichten für den Ärztenachwuchs. Fazit: Familie und Beruf müssen kompatibel werden.

© Foto: sbra

Rein statistisch gesehen dürfte es eigentlich keinen Nachwuchsmangel unter den Ärzten geben, wie beim Round-Table-Gespräch "Nachwuchsmangel - Wege aus der Misere" beim Internistenkongress deutlich wurde: Jährlich verlassen 8800 examinierte Ärzte die Universitäten. Knapp wird es dennoch, weil die Wochenarbeitszeiten sinken, so BÄKVizepräsident Dr. Frank Ulrich Montgomery.

Hinzu kommt: Der Frauenanteil unter den Ärzten nimmt zu. Dabei haben die jungen Medizinerinnen während ihres Studiums, wie Dr. Thorsten Kälsch von der Uniklinik Mannheim berichtet, meist auch die besseren Noten. Beim Start ins Berufsleben stehen sie allerdings vor einem Handicap: die beruflichen Karrierepläne, die maßgeblich von den Weiterbildungsordnungen und ihren Pflichtkatalogen bestimmt werden, kollidieren mit der Familienplanung.

Krankenhäuser ziehen inzwischen daraus die Konsequenzen in ihrer Personalpolitik. Mit einem attraktiven Gehalt allein lassen sich freie Stellen nicht mehr besetzen, so Privatdozent Dr. Parwis Fotuhi, Leiter der Helios-Akademie in Berlin. Für manche Standorte sucht auch der private Klinikkonzern händeringend Ärzte. Ob die mit guter Chance besetzt werden können, hänge immer mehr von weichen Faktoren ab.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kommunikation und Datenschutz

Neue Perspektiven für IT in der Praxis

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“