MB-Chef sieht schwarz für die Krankenhäuser

NIEDERNHAUSEN (chb). Gravierende Auswirkungen für die Krankenhäuser befürchtet der Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke, durch die Wirtschaftskrise.

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"Ich fürchte, dass 2010 wieder all die alten und in keiner Weise innovativen Vorschläge zur Kostendämpfung aus der Schublade geholt werden", sagte Henke bei der 115. Hauptversammlung seines Verbandes am Samstag in Niedernhausen bei Wiesbaden. Denn im nächsten Jahr würden sich die massiven Auswirkungen durch sinkende Steuereinnahmen und geringere Beitragszahlungen an die Krankenkassen bemerkbar machen.

Bürgern soll reiner Wein eingeschenkt werden.

Dem MB-Vorsitzenden schwant, dass sich dann die Rationierung in der Krankenversorgung verschärfen wird, nur müsse das den Bürgern endlich offen gesagt werden. "Der Büger hat ein Recht darauf zu wissen, welches Versicherungsversprechen gilt und welches nicht", sagte Henke. Für ihn zählen nicht nur vorenthaltene oder weniger wirksame Medikamente und Therapien zu einer rationierten Medizin, sondern auch Wartelisten für Patienten oder die ständige Überforderung junger Ärzte.

Henke erinnerte daran, dass sich die heutige Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) noch als stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag für die Riester-Rente stark gemacht habe. Denn schon vor Jahren sei klar gewesen, dass kommende Generationen mit der gesetzlichen Rente allein nicht mehr ihren Lebensunterhalt werden bestreiten können. "Wenn man dort erkannt hat, das die Bürger privat für die Rente vorsorgen müssen, kann man doch bei der Krankenversicherung nicht die Augen verschließen", so Henke, das sei nicht ehrlich.

Mit Blick auf den Beginn des Ärztetages am Dienstag appellierte der MB-Chef dringend an die Delegierten, kein Bild der Zerrissenheit abzugeben. "Die atomistischen Veranstaltungen der Hausärzte, der Fachärzte, der Freien Ärzteschaft und anderer Verbände werden von der Öffentlichkeit immer weniger wahrgenommen und sind kontraproduktiv", warnte er. So könne eine Besserstellung der Hausärzte durch 73b-Verträge nicht akzeptiert werden, wenn andere Versorgungsbereiche darunter leiden würden, sagte Henke.

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