Kommentar

Weniger Lärm, mehr Sachlichkeit!

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Wenn im politischen Streit statt des Floretts der Degen verwendet wird, ist zwar Aufmerksamkeit garantiert, doch die Sache selbst kann Schaden nehmen. Genau dies droht im aktuellen Streit um die Auslegung der Aut-idem-Regel zwischen Arzneimittelherstellern und der AOK. Im Kern dreht sich der Streit um den Austausch eines Präparats auch dann, wenn nicht alle Anwendungsgebiete im Vergleich zum Originalpräparat im Beipackzettel aufgeführt sind.

Alle namhaften Arzneimittel-Hersteller sehen unisono die "Therapiesicherheit gefährdet". Der zuständige AOK-Vertreter reitet postwendend die Gegenattacke und spricht von "unnötiger Panikmache der Pharmalobby".

Allen Akteuren sei geraten, die Lautstärke des Konflikts herunterzudrehen. Fakt ist, dass Rabattverträge mittlerweile ein gesetzlich mögliches und wirtschaftlich unverzichtbares Mittel der Krankenkassen zur Kostensteuerung sind.

Tatsache ist auch, dass die Akzeptanz des Austauschs bei Ärzten und Patienten die Voraussetzung ist, damit dieses Instrument funktioniert. Mehr Sachlichkeit auf beiden Seiten und präzise Informationen für Ärzte darüber, in welchen Fällen ein Austausch therapierelevante Probleme nach sich ziehen kann, wären das Gebot der Stunde.

Lesen Sie dazu auch: Hersteller fürchten Dammbruch bei Aut-idem-Regelung Pharmafirmen geißeln Sparpläne der Kassen

 

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen