Korbmodell von Fachärzten vor dem Start

HNO-Ärzte und Urologen in Schleswig-Holstein starten ihre Korbmodelle - zum Teil mit Unterstützung der angestellten Kollegen.

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Der GKV-Ausstieg soll - so das Ziel - in der Kostenerstattung münden.

Der GKV-Ausstieg soll - so das Ziel - in der Kostenerstattung münden.

© Foto: imago

KIEL/BAD SEGEBERG (di). "Um den Versorgungsanspruch der Patienten zu gewährleisten, müssen neue Wege beschritten werden", begründete der Berufsverband der HNO-Ärzte den Schritt. Auf einer Mitgliederversammlung des Landesverbandes bestand nach eigenen Angaben "überwältigende Einigkeit", den Korb umzusetzen. Eine Praxis mit moderner apparativer Technik ist nach Berechnungen des Verbandes mit dem zur Verfügung stehenden Regelleistungsvolumen von 24 Euro nicht zu finanzieren.

Ähnlich argumentieren die Urologen im Norden, deren Vorsitzender Dr. Axel Schroeder mit dem Korb verschiedene Adressaten erreichen will. Der Politik will er mit Hilfe des Korbs vermitteln, dass Ärzte bereit sind, geschlossen aus dem System auszusteigen. Die Patienten sollen erfahren, dass es Alternativen zum bestehenden System gibt. Die Kassen, dass eine gute vertragsärztliche Versorgung unter den bestehenden Bedingungen nicht mehr zu leisten ist, und die KV, dass das Kollektivvertragssystem die Regelversorgung der Fachärzte abzusichern hat, um eine qualifizierte ärztliche Versorgung zu leisten.

Damit die Arbeit der niedergelassenen Urologen nicht durch Krankenhäuser ersetzt wird, haben sich die Chefärzte der urologischen Kliniken solidarisch erklärt und signalisiert, dass sie einen Zusammenbruch der ambulanten Versorgung nicht auffangen wollen und können. Der Urologenverband setzt auf die Einführung der Kostenerstattung.

Für einen Erfolg des Korbs gab Schroeder bei rund 70 urologischen Praxen im Norden die Zielmarke 50plus für zurückgegebene Zulassungen aus. Eine Frist wurde dafür nicht gesetzt.

Niedergelassene HNO-Ärzte gibt es landesweit 109, so dass für einen Erfolg des Korbs in ihrer Fachgruppe mindestens 76 zurückgegebene Zulassungen erforderlich wären. Eine Quote von 70 Prozent wird als Schwelle angesehen, ab der eine kollektive Zulassungsrückgabe Wirkung zeigt.

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