Viele bayerische Ärzte mit Honorarplus

MÜNCHEN (sto). Viele Haus- und Fachärzte in Bayern können für das erste Quartal mit einem Honorarplus rechnen. Insgesamt gibt es "mehr Gewinner als Verlierer", erklärte gestern der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) Dr. Axel Munte vor der Presse in München.

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Nach den Berechnungen der KVB gehören Diabetologen, Neurologen, Chirurgen und Nervenärzte zu den Gewinnern der Honorarreform, während Kardiologen, Neurochirurgen und Anästhesisten auf der Verliererseite stehen.

Die betroffenen Ärzte sollen die Verluste jedoch vorerst nicht zu spüren bekommen: Eine Vereinbarung zwischen KVB und den Kassen sieht vor, dass die Verluste gegenüber dem Vorjahresquartal so weit sie auf die neue Vergütungssystematik zurückzuführen sind, auf maximal fünf Prozent begrenzt werden. Dafür sollen etwa 17,1 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt werden. Davon kommt ein Viertel von den Kassen, der Rest über Umverteilung und Härtefallregelungen von der KVB.

Darauf haben sich KVB und Krankenkassen am Montagabend bei einem dreistündigen Spitzengespräch im Bayerischen Gesundheitsministerium geeinigt, bei dem es um die letzten Details zur Umsetzung der Fünf-Prozent-Konvergenzklausel ging. Die Konvergenzregelung, die bis Ende 2010 gilt, war Anfang Januar auf Initiative von Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder vereinbart worden.

Nach Muntes Angaben betrifft die Vereinbarung lediglich das erste Quartal. Wenn sich in den nächsten Quartalen nichts ändert, wäre das dann nur ein Strohfeuer der Entlastung. "Wir brauchen eine stabile Regelung für die Zukunft", sagte er. Schon jetzt besteht die Befürchtung, dass das Geld auch im zweiten Quartal nicht reichen könnte.

Die seit Monaten in Bayern befürchteten Verwerfungen als Folge der Honorarreform seien zunächst beseitigt, erklärte der Chef der KV Bayerns. Die jetzt gefundene Einigung zeige einmal mehr die "Stärke und Verlässlichkeit der Vertragspartnerschaft von Krankenkassen und Kassenärztlicher Vereinigung auf Landesebene", sagte Munte. "Maßnahmen wie diese, in denen wir Ärzte unsere von schmerzlichen Einbußen bedrohten Kollegen unterstützen, sind nur innerhalb einer starken Solidargemeinschaft, wie sie die KV Bayerns darstellt, möglich", betonte Munte.

Lesen Sie dazu auch: Nachschlag für Ärzte im Südwesten erst im Mai 2010

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