Zahnärzte wünschen sich Gebührentaxe in eigener Regie

Veröffentlicht:

KIEL (di). Die Zahnärzte im Norden hoffen auf einen grundlegenden Richtungswechsel in der Gesundheitspolitik und zugleich auf eine neue Gebührenordnung.

Der Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, der Elmshorner Zahnarzt Dr. K. Ulrich Rubehn, begrüßte die Übernahme der Verantwortung in den Gesundheitsministerien in Berlin und Kiel durch liberale Politiker und bot ihnen eine konstruktive Zusammenarbeit an. Er lobte positive Ansätze der Koalitionsvereinbarung, bemängelte aber die häufig unpräzisen Formulierungen.

Eine der dringendsten Aufgaben ist aus Sicht der Zahnärzte die Novellierung ihrer Gebührenordnung, die sie nach über zwanzigjähriger Stagnation als "wissenschaftlich und betriebswirtschaftlich völlig veraltet" bewerten. Nach ihrer Auffassung soll der Verordnungsgeber auf den Erlass einer Gebührenordnung verzichten und stattdessen das Recht zum Erlass einer Gebührentaxe als Rahmenempfehlung auf den Berufsverband oder die Kammer übertragen.

Sorge bereitet den Zahnärzten die zunehmende Tendenz zu einer von vielen als unärztlich empfundenen, aggressiven Außendarstellung zahnärztlicher Praxen. Es bestehe die Gefahr der Grenzüberschreitung von der Werbung zur Vergewerblichung des Arztberufes, hieß es auf der jüngsten Kammerversammlung im Norden. Auch die vertragliche Bindung von Praxen an bestimmte Kostenträger, oftmals verbunden mit besonderen Vergünstigungen, sei berufsrechtlich bedenklich, weil sie die freie Arztwahl einschränkt und die Therapiefreiheit gefährdet.

Mehr zum Thema

Wenige Genehmigungen entzogen

KBV veröffentlicht Qualitätsbericht für 2022

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Weniger Rezidive

Hustenstiller lindert Agitation bei Alzheimer

Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“

KBV-Chef Dr. Andreas Gassen forderte am Mittwoch beim Gesundheitskongress des Westens unter anderem, die dringend notwendige Entbudgetierung der niedergelassenen Haus- und Fachärzte müsse von einer „intelligenten“ Gebührenordnung flankiert werden.

© WISO/Schmidt-Dominé

Gesundheitskongress des Westens

KBV-Chef Gassen fordert: Vergütungsreform muss die Patienten einbeziehen