Behandlungsfehler: KBV setzt auf Prinzip der Freiwilligkeit

Veröffentlicht:

BERLIN (sun). Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) befürwortet die jüngste Diskussion über ein Melderegister für ärztliche Behandlungsfehler und plädiert ihrerseits für einen offensiven Umgang mit ärztlichen Fehlern. "Dabei setzen wir auf das Prinzip der Freiwilligkeit, denn Zwangsmaßnahmen schaffen keine Akzeptanz und helfen weder Ärzten noch Patienten", sagte KBV-Vorstand Dr. Andreas Köhler. Allerdings sei die Idee eines Melderegisters nicht neu.

KBV und die Bundesärztekammer haben bereits vor fünf Jahren das Berichts- und Lernsystem CIRSmedical.de im Internet installiert. Es richtet sich an alle im Gesundheitswesen Beschäftigten. Aber auch Patienten können kritische Ereignisse melden. Die Berichte sind von jedem einzusehen, werden aber zuvor anonymisiert. Nutzer können die Meldungen kommentieren, aber keine Rückschlüsse auf beteiligte Personen ziehen. Das System will es Ärzten ermöglichen, aus eigenen Fehlern und denen anderer zu lernen.

"Aus den Meldungen lassen sich darüber hinaus Strategien zur Vermeidung unerwünschter Ereignisse und zur Verbesserung der Patientensicherheit entwickeln", betonte Köhler. Das Portal sei ein "Erfolgsmodell". Die Sicherheitskultur in Praxen und Kliniken habe sich in den vergangenen Jahren positiv entwickelt.

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen