In Thüringen fehlen bald über 3000 Ärzte

BERLIN (sun). Die Kassenärztliche Bundesvereinigung mahnt eine veränderte Bedarfsplanung an. Die bisherigen Regeln gäben den tatsächlichen Bedarf an Ärzten falsch wieder. Neue Zahlen legen nahe, dass 2020 in Thüringen mehr als 3000 Ärzte fehlen werden.

Veröffentlicht:

Demnach müssten allein in der hausärztlichen Versorgung bis zum Jahr 2025 in Thüringen 75 Prozent, in Westfalen-Lippe 80 Prozent der heute praktizierenden Ärzte ersetzt werden. "Insgesamt benötigen wir in Thüringen bis zum Jahr 2020 rechnerisch 1588 Hausärzte und 1645 Fachärzte", betonte Regina Feldmann, Chefin der KV Thüringen bei einem Pressegespräch der KBV.

Aufgrund der älter werdenden Bevölkerung sei mit einem steigenden Versorgungsbedarf in beiden Regionen zu rechnen, betonte KBV-Chef Dr. Andreas Köhler. In den nächsten 15 Jahren würden vor allem zusätzliche Hausärzte, Augenärzte, Urologen und fachärztliche Internisten benötigt - gerade in diesen Arztgruppen würden aber altersbedingt viele Ärzte ausscheiden.

"Die Zahlen bekräftigen, dass die Diskussion über einen drohenden Ärztemangel keine hypothetische ist", so Köhler. Die KBV stehe vor der Herausforderung, die wohnortnahe, flächendeckende Versorgung zu erhalten. Köhler forderte, die Arbeitsbedingungen für Ärzte zu verbessern. Dazu gehörten der Abbau von Bürokratie und die Zahlung angemessener Honorare. Damit sei es aber nicht getan: Vor allem müsse die Bedarfsplanung kleinteiliger werden.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen