Der Marburger Bund bleibt ganz klar auf Streikkurs

DRESDEN (chb/dpa). Der Marburger Bund (MB) zeigt sich entschlossen, im Tarifkonflikt mit den kommunalen Kliniken nicht nachzugeben. Der Vorsitzende des MB Rudolf Henke hat den geplanten Streik der Ärzte an den kommunalen Kliniken in der Hauptversammlung des Verbandes mit Nachdruck verteidigt.

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Streik in Kliniken: Sind solche Bilder bald wieder aktuell? © dpa

Streik in Kliniken: Sind solche Bilder bald wieder aktuell? © dpa

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"Eine Zustimmung von 93 Prozent bei der Urabstimmung sind ein klarer Auftrag, den Streik zu organisieren", sagte Henke am Wochenende in Dresden. Zugleich kündigte der MB-Chef an, dass die Klinikärzte ab dem 17. Mai eine harte Streikstrategie verfolgen wollen. "In den beteiligten Häusern wird durchgehend bis zum 21. Mai gestreikt, anschließend entscheidet das Bundesstreikkomitee, wie es mit den Arbeitsniederlegungen weitergeht", kündigte Henke an.

Einen Arbeitskampf wie im Jahr 2006, als die Ärzte montags und dienstags streikten, um dann den Rest der Woche die liegen gebliebene Arbeit nachzuholen, werde es nicht geben, so Henke. Das sei ein Streik ohne Verlust bei den Erträgen für die Krankenhäuser gewesen, über den sich manche "Arbeitgeber kaputtgelacht" hätten. "Aber wir haben dazu gelernt", rief der MB-Chef den Delegierten zu.

MB-Verhandlungsführer Lutz Hammerschlag berichtete, dass er mit einigen Mitgliedern der Tarifkommission in der Nacht zum Samstag in Düsseldorf noch einmal mit den Vertretern der kommunalen Kliniken zusammengesessen habe. Diese seien aber nach wie vor nicht bereit, für Ärzte einen Tarifabschluss zu unterzeichnen, der über den insgesamt 2,3 Prozent liege, die für den öffentlichen Dienst vereinbart wurden. "Da sind wir aufgestanden und haben gesagt - so nicht!", berichtete Hammerschlag und erntete dafür donnernden Applaus der 167 Delegierten.

Der Chef der AOK-Rheinland/Hamburg, Wilfried Jacobs, kritisierte indes den für Mitte Mai geplanten Ärztestreik an kommunalen Krankenhäusern. "Ich kann die Verhandlungspartner nur auffordern, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und die Tassen im Schrank zu lassen", sagte Jacobs der "Rheinischen Post".

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