Lauterbach hält CDU-Sparpaket für Luftbuchung

Veröffentlicht:
Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach  hält das Sparpaket der CDU für wirkungslos.

Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach  hält das Sparpaket der CDU für wirkungslos.

© waldhäusl / imago

BERLIN (dpa). Die CDU-Vorschläge für Milliarden-Einsparungen im Gesundheitssystem sind nach Einschätzung des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, weitgehend wirkungslos. "Die angekündigten 2,2 Milliarden sind höchstens 500 Millionen Euro wert", sagte Lauterbach der dpa.

Der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion geht davon aus, dass damit der 2011 drohende Anstieg des Defizits im Gesundheitssystem kaum zu bremsen ist. Am Wochenende will Rösler mit Gesundheitsexperten der Koalition in einer Klausur Möglichkeiten zur Stabilisierung der Kassenfinanzen ausloten. Die von Rösler geplanten Zusatzprämien für die Versicherten von im Schnitt 30 Euro im Monat hatte die CSU rigoros abgelehnt. Mit Blick auf die CDU-Vorschläge geht Lauterbach davon aus, dass die 50 Millionen Mitglieder der gesetzlichen Kassen zusätzlich zur Kasse gebeten werden müssen, mit Zusatzbeiträgen zwischen 20 und 25 Euro monatlich. Rechne man den geplanten Steuerzuschuss ein, "müssen die Versicherten das Defizit zu mehr als 90 Prozent aus eigener Tasche bezahlen". "Wenn die CSU das mitträgt, ist sie komplett wortbrüchig."

Das 2,2-Milliarden-Euro-Sparpaket der CDU-Gesundheitsexperten Jens Spahn und Rolf Koschorrek setzt auf eine Nullrunde für Krankenhäuser und Zahnärzte und ein Einfrieren der Kassen-Verwaltungskosten. Der Anstieg der Honorare für niedergelassene Ärzte soll begrenzt werden. Lauterbach hält die Sparvorgaben für die Krankenhäuser von 850 Millionen Euro für "völlig unrealistisch". Er nannte als Grund den jüngsten Tarifabschluss für die Klinikärzte und einen seit Jahren aufgestauten Nachholbedarf bei der Bezahlung der Pflegekräfte.

Mehr zum Thema

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert