Hoppenthaller empfiehlt Hausärzten den KV-Ausstieg

Der Bayerische Hausärzteverband forciert mit einem Aufruf an seine Mitglieder die geplante Ausstiegskampagne.

Veröffentlicht:
BHÄV-Chef Dr. Wolfgang Hoppenthaller: Korruptes Zwangssystem der Kassenärztlichen Vereinigung.

BHÄV-Chef Dr. Wolfgang Hoppenthaller: Korruptes Zwangssystem der Kassenärztlichen Vereinigung.

© dpa

MÜNCHEN (sto). Der Bayerische Hausärzteverband (BHÄV) wird seinen Mitgliedern empfehlen, "aus dem korrupten Zwangssystem der Kassenärztlichen Vereinigung auszuscheiden".

Das hat BHÄV-Vorsitzender Dr. Wolfgang Hoppenthaller in einem Offenen Brief an Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer angekündigt. Dieses Schreiben hat der BHÄV am Freitag bayernweit als Zeitungsanzeige veröffentlicht.

Seehofer sei es nicht gelungen, sein Versprechen einzuhalten und die hausärztliche Versorgung zu schützen, begründet Hoppenthaller die Ankündigung unter Hinweis auf die gesetzlichen Änderungen, die zum 1. Januar 2011 in Kraft treten sollen und durch die der Paragraf 73b de facto wieder abgeschafft werde.

Die Bestandsgarantie bis Mitte 2014 für bestehende Hausarztverträge sei nur eine "Beruhigungspille, um die Hausärzte Bayerns ruhig zu stellen", so Hoppenthaller.

Zugleich hat der BHÄV mehrere regionale Veranstaltungen angekündigt, bei denen bayernweit der Systemausstieg diskutiert werden soll. Den Anfang macht eine Veranstaltung am 10. November in der Stadthalle Bayreuth, den Abschluss bildet eine Veranstaltung am 13. Januar in Fürth.

Am 26. Januar soll dann bei einer Großveranstaltung in Nürnberg per Abstimmung über den Ausstieg entschieden werden.

Nach dem Ausscheiden aus dem KV-System werde der BHÄV "auf der Basis der jetzt noch gültigen Verträge" mit den Kassen freie Vollversorgungsverträge abschließen, kündigte Hoppenthaller in seinem Schreiben an Seehofer an.

Erst die hausärztliche Tarifhoheit auf Dauer und die Vertragspartnerschaft mit den Kassen auf Augenhöhe stelle für Hausärzte und für den hausärztlichen Nachwuchs eine Zukunftsperspektive dar.

Lesen Sie dazu auch: Systemausstieg: Hausärzteverband braucht 60 Prozent Ausstiegswillige Bayerischer Hausärzteverband droht mit "Systemumstieg"

Mehr zum Thema

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Abrechnung

SpiFa meldet sich zu Hybrid-DRG

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert