Neues Führungs-Duo für die Vertreterversammlung im Norden

In Schleswig-Holstein ist eine Ära zu Ende gegangen: Nach 14 Jahren hat Dr. Jochen-Michael Schäfer den Vorsitz der Abgeordnetenversammlung abgegeben.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:
Sitzen der Abgeordnetenversammlung in Schleswig-Holstein vor: Dr. Christian Sellschopp und Dr. Monika Schliffke.

Sitzen der Abgeordnetenversammlung in Schleswig-Holstein vor: Dr. Christian Sellschopp und Dr. Monika Schliffke.

© Schnack

BAD SEGEBERG. Stabwechsel in Schleswig-Holstein: Dr. Christian Sellschopp wird Nachfolger von Dr. Jochen-Michael Schäfer als Vorsitzender der KV-Abgeordnetenversammlung.

Schäfer hatte die Versammlung die vergangenen 14 Jahre als Vorsitzender geprägt. Er erlebte vier Vorstandsvorsitzende und zwei Vorstandskrisen, die die KV ohne die Gradlinigkeit des Kieler Hausarztes nicht so schnell überwunden hätte. Die 40 Abgeordneten, KV-Vorstand, Mitarbeiter und Gäste dankten ihm mit standing ovations.

Sein Nachfolger ist Chirurg Dr. Christian Sellschopp, der sich gegen Dr. Uwe Bannert aus Bad Segeberg und HNO-Arzt Wolfgang Sigel aus Wedel durchsetzte.

Neue Stellvertreterin ist die Ratzeburger Hausärztin Dr. Monika Schliffke. Beide verfügen über Jahrzehnte lange berufspolitische Erfahrung.

Sellschopp will dafür sorgen, dass die Versammlung weiterhin den hohen Stellenwert behält wie unter seinem Vorgänger. Er ist sich des Risikos bewusst, dass eine Vertreterversammlung zum "Abnickverein" für Vorstandsbeschlüsse verkommen kann.

Sellschopp kündigte im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" an, die Diskussionskultur in den Gremien zu fördern und sich zugleich für das Ehrenamt in der Standespolitik auch auf der Bundesebene zu engagieren.

"Im Ehrenamt hat man oft eine andere Sichtweise als ein hauptamtlicher Vorstand. Der ehrenamtliche Turm ist seit der Professionalisierung der Vorstände zu niedrig geworden", sagte Sellschopp mit Blick auf die KBV.

Er ist überzeugt, dass ehrenamtliche Standespolitik für die Politik unbequemer ist und die Freiberuflichkeit stärkt. Dies ist für ihn kein Selbstzweck, sondern Voraussetzung für eine nicht fremdbestimmte Ärzteschaft. "Dies ist nicht etwa gegen die Patienten gerichtet, sondern ermöglicht eine gute Versorgung", betonte Sellschopp.

Der Kieler Chirurg ist auch Vorstandsmitglied in der Ärztekammer Schleswig-Holstein und kommissarischer Landesvorsitzender im Berufsverband Deutscher Chirurgen. Im Berufsverband wird er nicht erneut kandidieren. Kammer- und KV-Ämter dagegen kann sich Sellschopp ergänzend vorstellen.

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