Hamburg wählt neue Spitze der KV-Vertreterversammlung

Das KV-Management überlassen Hamburgs Vertragsärzte zwei Nichtärzten. Die politische Richtung wird von der Spitze der Vertreterversammlung bestimmt.

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

HAMBURG. Dr. Michael Späth und der Hausarzt Dr. Stephan Hofmeister stehen die nächsten sechs Jahre an der Spitze der KV-Vertreterversammlung in Hamburg. Beide wurden mit deutlicher Mehrheit gewählt. Hofmeister kommt von der Liste Hamburger Hausärzte, die drei Sitze in der VV hat und die unabhängig vom Hausärzteverband ist. Dessen Liste "Hausarzt in Hamburg" hat fünf Sitze.

Obwohl die von Späth angeführte Hamburger Allianz als Wahlsieger zwölf der 30 Mandate errungen hatte, versprach die konstituierende Sitzung Spannung. Zusammen mit den Hausärzten um Hofmeister stellt die Allianz die Hälfte der Vertreter, die auf insgesamt sieben unterschiedlichen Listen kandidiert hatten. Als einzige Bewerber konnten Späth (21 Stimmen, acht Gegenstimmen) und Hofmeister (24 Stimmen, fünf Gegenstimmen) aber überzeugende Mehrheiten zusammenbringen.

Späth ist der KV-Politiker mit der größten Erfahrung in der Hansestadt. Er ist seit 1989 in der Vertreterversammlung, wurde 1993 KV-Vize und 1997 ehrenamtlicher KV-Vorsitzender. Mit Einführung der hauptamtlichen KV-Vorstände wechselte er an die Spitze der KV-Vertreterversammlung. Als Listenführer der Hamburger Allianz bestimmt er die Standespolitik maßgeblich mit. Späth sieht sich nach eigenen Worten als Mittler zwischen der KV-Verwaltung und den Ärzten.

Vor seiner Wahl hatte es von den verbandsfreundlichen Hausärzten Kritik gegeben, weil die Tagesordnung kein Resümee des Vorsitzenden über die abgelaufene Wahlperiode vorsah. Dr. Frank Stüven hätte mit Resümee eine größere Chance gesehen, weitere Interessenten für den mit 5000 Euro monatlich dotierten Posten des Vorsitzenden zu finden.

Versuche der verbandsfreundlichen Hausärzte, die Anhänger Späths und Hofmeisters bei der Wahl zu spalten, scheiterten. Die von ihnen vorgeschlagenen Kandidaten Dr. Wolfgang Wesiack (ebenfalls Hamburger Allianz und Weggefährte Späths) und Dr. Silke Lüder (Freie Ärzteschaft) lehnten Kandidaturen für den Vorsitz und den Vizeposten ab.

Hofmeister kündigte an, sich unabhängig von Listenzugehörigkeit für die Belange aller Hausärzte einzusetzen. Späth will das von den Hausärzten angemahnte Resümee nachholen. Am Wahlabend sei dafür nicht der richtige Zeitpunkt gewesen, so Späth.

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