Kommentar

Praktizierter Patientenschutz

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Gebetsmühlenartig haben Hygieneärzte seit Jahren wiederholt, was zum Infektionsschutz in Medizin und Pflege getan werden muss. Auf Nichtwissen kann sich also niemand berufen.

Aus diesem Grund sind die detaillierten und stringenten gesetzlichen Regelungen, wie sie im nun vorgelegten Referentenentwurf kodifiziert sind, eine schallende Ohrfeige für die Selbstverwaltung der Kassen und Ärzte und einer Vielzahl von Krankenhausleitungen - Geschäftsführern und Chefärzten gleichermaßen.

Wichtig für die niedergelassenen Ärzte ist, dass der Gesetzgeber sie einbinden will. Das geschieht auf zwei Wegen. Einmal bekommen die Vertragsärzte den Auftrag zur MRSA-Diagnostik und zur ambulanten Eradikationstherapie. Vor dem Hintergrund negativer Erfahrungen werden KBV und Kassen mit Fristsetzung bis zum 31. Oktober 2011 zum Abschluss einer Vergütungsvereinbarung verpflichtet.

Und der Gemeinsame Bundesausschuss erhält den Auftrag, die Hygiene zum Thema der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung zu machen. Für einweisende Ärzte sollen Hygienezustände in Kliniken transparent werden. Das wäre praktizierter Patientenschutz, wenn die Regeln beachtet würden.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Röslers Hygieneplan bezieht Vertragsärzte ein

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Vor dem World Health Assembly

WHO-Pandemieabkommen noch lange nicht konsensfähig

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen