KV und AOK für schnellere Diagnose bei Rheumakranken

POTSDAM (ami). In Brandenburg soll die Versorgung von Rheumatikern verbessert werden. Dazu hat die KV einen Vertrag mit der AOK Nordost geschlossen.

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Ziel ist es Patienten mit rheumatoider Arthritis und Spondyloarthritiden engmaschiger zu betreuen und die Erkrankungen früher zu erkennen. So soll das Fortschreiten der chronischen Erkrankungen möglichst lange hinausgezögert werden. Eingebunden sind Hausärzte und Rheumatologen.

Hausärzte erhalten einmalige Pauschalen von 15 Euro für die Früherkennung und bei Bestätigung der Diagnose durch den Facharzt, sowie eine Betreuungspauschale von zehn Euro für regelmäßige Kontrolluntersuchungen, Koordinierung und Dokumentation. Rheumatologen können einmal im Quartal Akut- und Betreuungspauschalen von je 40 Euro abrechnen.

Hinzu kommen diverse Pauschalen für Einzelleistungen wie zum Beispiel Infusionen (25 Euro), die strukturierte Patienteninformation (zehn Euro) oder die Betreuung durch eine Rheuma-Assistentin (zehn Euro).

"Weil dieser Vertrag die aktuellen Leitlinien zur Diagnostik und Therapie bei entzündlichem Rheuma abbildet, die rheumatologische Fachassistenz anerkennt und einen kontinuierlichen, kooperativen Ansatz zwischen Haus- und Fachärzten vorsieht, wird erstmals einer umfassenden Versorgung der Patienten Rechnung getragen", so Dr. Joachim-Michael Engel vom märkischen Berufsverband Deutscher Rheumatologen.

"Das ist der erste Vertrag dieser Art in Deutschland und damit modellhaft für eine strukturierte Rheumabehandlung", so Engel, der an der Entwicklung des Vertrages mitgewirkt hat.

Es sei notwendig, dass die Strukturvertrags-Leistungen möglichst rasch allen Rheuma-Patienten zugute kämen, betonte der Rheumatologe aus Bad Liebenwerda, der auch Vorstandsmitglied der Deutschen Rheumaliga Brandenburg ist. Auch die Patientenvereinigung betrachtet den Vertrag als deutliche Verbesserung der Versorgung.

Die noch im Rheumaplan des Landes Brandenburg 2009 dokumentierten gravierenden Mängel in der Rheumaversorgung würden mit diesem Vertrag zu einem großen Teil beseitigt, so Werner Dau, Präsident der märkischen Rheuma-Liga.

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