Ärztenetze drängen in die Versorgung

BERLIN (af). 20 große Ärztenetze und Gesundheitsverbünde haben sich am Wochenende mit dem NAV-Virchow-Bund zusammengeschlossen, um ihre Interessen und Kompetenzen in einer Netz-Agentur zu bündeln.

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"In Netzen liegt die Zukunft der Versorgung" - BMG-Staatssekretär Daniel Bahr (FDP).

"In Netzen liegt die Zukunft der Versorgung" - BMG-Staatssekretär Daniel Bahr (FDP).

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Ein Gründungsbeirat soll den Start der Agentur organisieren. Im Mai tritt der Beirat zur konstituierenden Sitzung zusammen (wir berichteten kurz).

Politisches Ziel der Aktivitäten sei es, für die Netze und Verbünde im gerade entstehenden Versorgungsgesetz den Status von Leistungserbringern zu erreichen, sagte Klaus Greppmeir, Hauptgeschäftsführer des NAV-Virchow-Bundes, der "Ärzte Zeitung". Damit könnten die Netze Strukturverträge abschließen und Medizinische Versorgungszentren gründen, so Greppmeir.

Die Ärztenetze wollen Verantwortung übernehmen. Die Kassenärztlichen Vereinigungen sollen im Zuge der Entwicklung des Versorgungsgesetzes die Möglichkeit erhalten, regionale Versorgungsaufträge auf Zeit an Ärztenetze zu übertragen.

In Teilen der Regierungskoalition herrscht Skepsis gegenüber einer solchen Neuerung. In dem neuen Bündnis von Gesundheitsnetzwerkern ist man sich allerdings einig, dass es nur darum gehen könne, Netzwerke mit einem regionalen Versorgungsauftrag zu beleihen. Es solle keine neue Versorgungsebene unterhalb der KVen entstehen, hieß es.

Weitere Aufgabe der Netzagentur solle der Austausch von netzeigenen Entwicklungen, Dienstleistungen und Produkten sowie Vertrags- und Versorgungskonzepten sein, sagte Greppmeir. Die einzelnen Netze und Verbünde blieben dabei völlig eigenständig.

Lesen Sie dazu auch: Liebe Worte, aber keine Taten für Ärztenetze

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Praxisnetze am Scheideweg

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