KV Sachsen will "Separatisten" im Süden Contra geben

Die KV im Freistaat macht Front gegen die Süd-Allianz von KVen, die sich gegründet hat, und sieht ihren Verbündeten in der KBV. Klar spricht sich die Körperschaft für die Umsetzung der Kodierrichtlinien in Sachsen aus.

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KVen sollten hinter der KBV stehen: Dr. Klaus Heckemann.

KVen sollten hinter der KBV stehen: Dr. Klaus Heckemann.

© KVS

CHEMNITZ (tt). Die KV Sachsen sucht den Schulterschluss mit der KBV - und wendet sich gegen Separationsbestrebungen im Süden der Republik.

"Man sollte sich immer wieder klar machen, dass die KBV gegenüber der Politik, dem Spitzenverband der Kassen und der Öffentlichkeit nur dann als berufspolitisches Schwergewicht wahrgenommen wird, wenn die KVen geschlossen hinter ihr stehen", sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Klaus Heckemann bei der ersten Vertreterversammlung nach der Wahl in Chemnitz.

"Das brutalstmögliche Durchsetzen einzelner Länderinteressen wäre auf Dauer gesehen ein Pyrrhussieg in Reinkultur." Die KV-Spitze blickt entspannt auf die jüngste Wahl zurück, bei der Heckemann und die Vorsitzenden Dr. Stefan Windau und Dr. Joachim Pilz im Amt bestätigt wurden. Man erklärte damals unisono, dass man eine enge Zusammenarbeit mit der KBV anstrebe.

Entsprechend erfreut zeigten sich alle Vertreter, dass Windau "in die Phalanx der bislang rein westdeutschen KBV-Führungsspitze eindringen konnte", wie es Heckemann ausdrückte.

Die Wahl Windaus zum ersten Stellvertreter des KBV-Vertreterversammlungsvorsitzenden sei "sowohl ein großer persönlicher Erfolg für Herrn Windau, als auch eine berufspolitische Errungenschaft im Interesse der neuen Bundesländer und unserer KV".

Windau selbst erwartet eine schwere Aufgabe. "Ich sehe diese kommende Legislatur als eine kritische an", sagte er. Dazu verwies er auf den jüngsten Schulterschluss der südlichen KVen mit denen Hessens und Mecklenburg-Vorpommerns.

"Wir haben das Gesamtsystem im Auge": Dr. Stefan Windau.

"Wir haben das Gesamtsystem im Auge": Dr. Stefan Windau.

© KVS

Gegen diese Opposition gelte es, sich als sächsische KV im Zusammenschluss mit anderen Länderverbänden durchzusetzen. "Wir haben das Gesamtsystem im Auge", sagte Windau, nicht aus altruistischen Gründen, sondern weil es der sächsischen KV auf sich alleine gestellt wohl schlechter gehen würde.

Windau sprach sich aus ähnlichen Gründen, "auch wenn das für Unmut sorgen kann", für eine Umsetzung der neuen Kodierrichtlinien in Sachsen aus. Es möge Bedarf für legislative Nachbesserungen geben, aber "wir sind in den neuen Bundesländern auf die Anwendung der Kodierrichtlinien angewiesen, um die erhöhte Morbidität nachzuweisen".

Einmal mehr bestimmte das Thema ärztliche Unterversorgung die Vertreterversammlung. Heckemann fand lobende Worte für die Regierungspolitik, die mit dem geplanten Versorgungsgesetz einen Mangel an Ärzten grundsätzlich anerkannt habe. "Die Kassen leugnen hingegen mit bemerkenswerter Beharrlichkeit einen systemischen Mangel an Ärzten."

Die Krankenkassen warnte Heckemann vor nach seiner Meinung nach unrealistischen Planspielen. Er stelle sich die Frage, wie zum Beispiel ein "Arzt aus einer überversorgten Stadt wie München davon überzeugt werden kann, in die ostdeutsche Provinz umzusiedeln".

Die Agenda für die neue Legislatur ist nach Ansicht der KV-Spitze gefüllt, doch man wolle in gewohnter Ruhe Lösungen erarbeiten. Heckemann: "Berufspolitik mit dem Mörser und der Schrotflinte sollten wir lieber den süddeutschen Feldherren oder anderen vermeintlichen Reformern überlassen."

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