Zahl der Arzneiregresse in Baden-Württemberg nimmt ab

Der Holzhammer bleibt immer öfter im Schrank: Die Zahl und der Gesamtwert der Arzneiregresse in Baden-Württemberg sinkt.

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STUTTGART (fst). Weniger Vertragsärzte in Baden-Württemberg haben Ende 2011 einen Regressbescheid erhalten als im Jahr zuvor. Das hat KV-Chef Dr. Norbert Metke mitgeteilt.

Für das Jahr 2009 seien KV-weit 139 Regresse für Arzneimittelverordnungen ausgesprochen worden. Diese hätten einen Gesamtwert von 3,8 Millionen Euro gehabt. 2008 wurden gegen 154 Ärzte Regresse mit einer Gesamtsumme von vier Millionen Euro verhängt.

Noch ein Jahr zuvor waren es noch 247 Ärzte, die für insgesamt 6,3 Millionen Euro zur Kasse gebeten worden sind. Bei Heilmitteln wurden für 2009 Bescheide gegen 49 Vertragsärzte ausgesprochen, sie hatten ein Volumen von 500 000 Euro.

Regressangst eine ernstzunehmende Hürde

KV-Chef Metke bezeichnete die neuen Zahlen als "mehr als erfreulich". Er sieht darin "ein messbares Zeichen, dass die Vertragsärzte verantwortungsvoll und wirtschaftlich mit der Verordnung von Arzneimitteln umgehen". Allerdings sei nach wie vor für den Nachwuchs die Regressangst eine ernstzunehmende Hürde, die ihn von der Niederlassung abhält.

Metke sieht eine der wichtigsten Regelungen des neuen Versorgungsgesetzes darin, dass im Falle einer erstmaligen Überschreitung des Richtgrößenvolumens um mehr als 25 Prozent immer erst eine individuelle Beratung erfolgen soll.

Das sei auch im Konsens mit den Kassen zuvor so praktiziert worden, sagte Walter Scheller, Chef der Landesvertretung des Ersatzkassenverbandes (vdek), im Dezember 2011 der "Ärzte Zeitung": Ich freue mich, dass sich im Versorgungsstrukturgesetz viele Lösungen finden, die wir in Baden-Württemberg schon zuvor praktiziert haben. Ein Beispiel ist die Begrenzung der Regresssumme auf zunächst 25.000 Euro sowie ein intelligentes Prüfsystem."

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