Hessens Hausärzte wollen geschiedsten HzV-Vertrag genau prüfen

FRANKFURT/MAIN (ine). In Hessen überprüft der Hausärzteverband den Schiedsspruch zur Hausarztzentrierten Versorgung (HzV) mit der AOK. Der Verband will am 21. März auf einer Sonder-Delegiertenversammlung entscheiden, ob er seinen knapp 2000 Mitgliedern den Einstieg in den Vertrag empfehlen wird.

Veröffentlicht:

Bei den Vorgaben und auch beim Honorar orientiere sich der Vorschlag stark an dem HzV-Vertrag mit der AOK Baden-Württemberg, so Hausärzte-Chef Dr. Dieter Conrad. Allerdings gelte für den Hessen-Vertrag im Unterschied zu Baden-Württemberg mit dem geänderten Paragrafen 73b ein Finanzierungsvorbehalt.

Das heißt: Die Mehraufwendungen im Hausarztvertrag müssen mit Einsparungen und Effizienzsteigerung gegenfinanziert werden. "Im Schiedsspruch schlägt sich das in einer sehr komplexen Berechnung des Gesamthonorars für die HzV-Leistungen nieder", so Conrad.

Noch sei unklar, ob der Verband seinen Mitgliedern den Vertragsabschluss empfehlen könne. Der Vorschlag soll nun intensiv geprüft werden.

Schiedsamtsverfahren dauerte zweieinhalb Jahre

Die Hausärzte in Hessen mussten knapp zweieinhalb Jahre auf das Ende des Schiedsamtsverfahren warten - es war Ende Juni 2009 gestartet worden. Derzeit gibt es in Hessen nur noch Hausarztverträge mit dem BKK-Landesverband und der BIG Gesundheit.

Der Schiedsspruch wird auch von "Hessenmed" in Fulda, einem Verbund hessischer Ärztenetze und seit November Medi-Mitglied, begrüßt. Das Sozialministerium in Wiesbaden hat angekündigt, den Schiedsspruch ebenfalls zu prüfen.

Die KV in Frankfurt/Main hatte kürzlich darauf hingewiesen, dass Hausärzte sich mit Hilfe der HzV intensiver um ihre Patienten kümmern könnten und sie dies vor allem auch angemessen vergütet bekommen.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen