Erlaubnis zum Abwerben

Wohlwollende Unterstützung aus der Hansestadt: Weil Schleswig-Holstein dringend neue Landärzte braucht, darf die KV jetzt auch in Hamburg um junge Mediziner buhlen. Eine bundesweit einmalige Aktion.

Veröffentlicht:

HAMBURG (di). Landverschickung für Hamburger Ärzte: Eine bundesweit einmalige Absprache zwischen Stadt- und Land-KV soll dies möglich machen. Erste Aktionen der KV Schleswig-Holsein starten demnächst in der Metropole.

Die Nord-KV darf mit wohlwollender Unterstützung der KV Hamburg rechnen, wenn sie demnächst mit Plakaten vor dem UKE ärztlichen Nachwuchs auf die Vorteile einer Niederlassung auf dem platten Land aufmerksam macht.

Eine Zusammenarbeit zwischen zwei KVen in dieser Form ist ungewöhnlich - schließlich gibt es auch in Hamburg Bezirke, wo zusätzliche Ärzte willkommen wären.

Aber Hamburgs KV-Vize Walter Plassmann gibt zu bedenken: "Wir können nicht die Augen davor schließen, dass schon kurz hinter den Stadtgrenzen ganz andere Versorgungssituationen herrschen."

Damit spielt er auf die Situation in einigen Regionen Steinburgs oder Dithmarschens an - direkt vor den Toren der Hansestadt gibt es zahlreiche Praxen, die keinen Nachfolger finden.

Werbung mit dem Hochdruckreiniger

Plassmann verweist auch darauf, dass Hamburg und die umliegenden Regionen immer mehr zur Metropolregion zusammen.

Die KV Schleswig-Holstein will zunächst das Interesse der jungen Ärzte mit verschiedenen Werbeformen wecken: Lesezeichen in Fachbüchern, Sattelschützer mit dem Logo der Kampagne oder das Stapeln von Umzugskartons mit Slogans über das Landarztleben etwa könnten dazu gehören.

Damit schließt die KV an ihre Aktionen vom vergangenen Jahr an, als Lichtprojektionen, Streetbrandings und andere Werbemaßnahmen im eigenen Bundesland für Aufsehen sorgten.

Im vergangenen Jahr gab die KV Schleswig-Holstein dafür 50 000 Euro aus, in diesem Jahr sind weitere 30.000 Euro veranschlagt.

Das im vergangene Jahr ausgegebene Geld gilt in Bad Segeberg als gut angelegt: Unter dem Strich standen intensive Kontakte zu Kommunen und neue Lehrarztpraxen: 36 neue Lehrärzte in 25 Praxen konnte man gewinnen - 19 davon auf dem Land.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert