Kommentar zur KVWL
Datenanalyse dringend geboten
Bei den regionalen Verhandlungen mit den Kassen über die Honorare für die Vertragsärzte brauchen die Kassenärztlichen Vereinigungen künftig handfeste Argumente.
Wenn sie spürbare Zuwächse erreichen wollen, müssen die KVen nachweisen können, in welchem Umfang und am besten auch in welcher Qualität die Ärzte welche Leistungen für die gesetzlich Versicherten erbringen.
Deshalb will die KV Westfalen-Lippe (KVWL) ein "DataWarehouse" aufbauen, in dem sie die Daten aus den verschiedenen Bereichen aufbereitet und verknüpft. Ein solches Instrument in ärztlicher Hand tut auch deshalb not, weil zumindest die großen Kassen längst darüber verfügen.
Wenn sie mit einem Ärztenetz verhandeln, wissen die Kassen, wie die Ärzte bei relevanten Aspekten abschneiden - ob sich ein Vertrag mit dem Netz also für die Kasse lohnt.
Das neue Daten-Lagerhaus soll die KVWL nicht nur bei Honorarverhandlungen unterstützen, sondern auch bei Aufgaben wie der Sicherstellung, dem Verordnungsmanagement oder der sektorübergreifenden Versorgung.
Es erstaunt nicht, dass die KVWL datentechnisch aufrüstet. Erstaunlich ist, dass die KVen nicht schon früher auf diesen Gedanken gekommen sind.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: KVWL plant den Datenkraken