Kassen lehnen Milliarden-Aufschlag beim Ärztehonorar ab

Der GKV-Spitzenverband hat den Honorarforderungen der Ärzte eine Absage erteilt. Das von der KBV geforderte Honorarplus von 3,5 Milliarden Euro sei überzogen, betonte Vorsitzende Dr. Doris Pfeiffer.

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Dr. Doris Pfeiffer, Vorsitzende des GKV-Spitzenverbands.

Dr. Doris Pfeiffer, Vorsitzende des GKV-Spitzenverbands.

© GKV-Spitzenverband

MOTZEN (sun). Der GKV-Spitzenverband hat die Forderungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) von etwa 3,5 Milliarden Euro mehr für den Honorartopf als überzogen zurückgewiesen.

"In der gesetzlichen Krankenversicherung gibt es zurzeit komfortable Finanzreserven", betonte Dr. Doris Pfeiffer, Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes am Freitag im brandenburgischen Motzen.

Das sei jedoch kein Grund für überzogene Forderungen. Insgesamt etwa eine Milliarde Euro mehr für die Arzthonorare im Jahr 2013 sei realistischer. Für 2012 könne man sich auf 600 Millionen einigen.

KBV-Chef Dr. Andreas Köhler widersprach vehement: "Der Gesetzgeber sieht ganz klar vor, dass die Mehrkosten, die durch die steigende Krankheitslast in der Bevölkerung entstehen, von der Krankenversicherung finanziert werden müssen", sagte er der "Ärzte Zeitung".

Die Honorarforderungen der Ärzte seien somit "berechtigt" und beruhten auf einer gesetzlichen Grundlage.

Pfeiffer rechnet mit mehr als fünf Milliarden Euro Mehrkosten

Die gesetzliche Krankenversicherung verfügt derzeit über ein Finanzpolster von insgesamt 19,5 Milliarden Euro. Experten gehen davon aus, dass die Überschüsse bis Ende 2012 um weitere sieben Milliarden Euro steigen werden.

Pfeiffer warnte dennoch vor zu vielen Begehrlichkeiten: Durch steigende Arzthonorare und Arzneimittelpreise seien für das Jahr 2013 rund 5,3 Milliarden Euro Mehrkosten zu erwarten.

Zudem drohe der Bundeszuschuss einmalig um zwei Milliarden Euro gekürzt zu werden. Damit gebe es keinen Spielraum, um nun das Geld zum Fenster rauszuwerfen, so Pfeiffer.

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