Hausärzte-Chef poltert

KBV-Umfrage gerät zur Farce!

Der Deutsche Hausärzteverband wirft der KBV vor, mit der Umfrage nur das KV-System stärken zu wollen.

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KÖLN/BERLIN. Der Deutsche Hausärzteverband übt heftig Kritik an der KBV-Umfrage zum Fortbestand des Sicherstellungsauftrages.

Die Befragung ziele darauf ab, die ärztliche Selbstverwaltung in Form des KV-Systems zu stärken und somit die Macht der KVen zu manifestieren, heißt es in einer Mitteilung des Hausärzteverbandes.

"Die Stoßrichtung hat der KBV-Chef bereits deutlich geäußert", sagt Ulrich Weigeldt, Bundesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes. "Er will die freien Verträge beerdigen!"

Schon am Wochenende war bei der Hauptversammlung des NAV-Virchowbundes gewarnt worden, dass Ärzte mit Selektivverträgen nicht mehr erreichen könnten als mit dem Sicherstellungsauftrag.

KBV-Chef Dr. Andreas Köhler räumte ein, für einen Systemwechsel bräuchte man eine deutliche Mehrheit unter den Befragten.

KBV habe längst verloren

In der Befragung geht es einzig darum, den Zentralismus in Richtung KBV zu stärken, erklärt Weigeldt. Berufsverbände, Landesärztekammern und regionale KVen würden damit in ihren Kompetenzen beschnitten.

Zudem soll "die Befragung vom Debakel für die KBV-Verantwortlichen im Honorarstreit ablenken", so Weigeldt. Die KBV habe gegen den GKV-Spitzenverband längst verloren.

Außerdem habe der Hausärzteverband in Selektivverträgen bereits die Meilensteine Köhlers verwirklicht, darunter Direktverträge mit den Kassen, keine Regresse, feste Preise, keine Fallzahlbegrenzung.

Weigeldt appelliert daher an die Politik, den Grundsatz der Beitragssatzstabilität in Absatz 5a Paragraf 73b SGB V für Hausarztverträge zu streichen. (jvb)

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