Kommentar zur Netzförderung
Im Schneckentempo
Die KBV gehört zu den prominentesten Organisationen der Ärzte, die seit Jahren Alarm schlagen, dass die ärztliche Versorgung, vor allem in ländlichen Regionen Lücken bekommt.
Der Gesetzgeber hat darauf reagiert und der KBV, den KVen und den Krankenkassen einen ganzen Strauß an Möglichkeiten geschaffen, darauf flexibel zu reagieren.
Wenn Alarm gegeben wird, ist Gefahr in Verzug, der folglich rasch begegnet werden muss. Die Realität sieht anders aus. Seit zwölf Monaten ist das Versorgungsstrukturgesetz verabschiedet - doch die verantwortliche Selbstverwaltung der Ärzte lässt sich Zeit. Beispielsweise bei der möglichen Förderung von Ärztenetzen.
Gemeinsam mit dem GKV-Spitzenverband muss die KBV Anforderungen an förderungswürdige Netze vereinbaren, auf deren Grundlage sodann im regionalen HVM konkrete Vergütungsanreize beschlossen werden können.
Bis dato haben KBV und GKV-Spitzenverband gerade einmal Entwurfsfassungen zuwege gebracht. Vielleicht gibt es eine Einigung im ersten Quartal.
Eine solch ungenügende Performance lässt zwei Schlüsse zu: dass die Not gar nicht so groß ist wie behauptet oder dass man sehenden Auges Versorgungslücken in Kauf nimmt.
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