Kommentar zum Hamburger Protest

KV in der Offensive

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Streiken - und dafür von der Bevölkerung geliebt werden? Dass dies nicht gelingen kann, machte der Hamburger KV-Vertreter Dr. Michael Reusch vor einem halben Jahr seinen Kollegen in einer der vielen innerärztlichen Diskussionen um das Honorar deutlich.

Damit hatte er das Kernproblem angesprochen. Denn immer wieder scheuen Vertragsärzte die Konfrontation aus Angst vor der Reaktion von Patienten und Öffentlichkeit.

Die KV Hamburg zeigt aktuell, dass sie daraus gelernt und sich entschieden hat: für die Durchsetzung der ärztlichen Forderungen. Das gilt auch für den Fall, dass die Stimmung gegen die Ärzte kippt.

Eine langfristig angelegte Kampagne soll zwar die Öffentlichkeit für die Forderungen der Ärzte einnehmen, zugleich stoßen die Kassen aber auf eine entschlossene Ärzteschaft, die ihre Standpunkte auch öffentlich gegen Kritik vertritt und selbstbewusst auf den Wert ihrer Arbeit verweist.

Neu ist im hart umkämpften ambulanten Sektor in der Hansestadt, dass sich die Verbände und Fachgruppen in ihrer Haltung weitgehend einig sind und bislang keine Gruppe versucht, auf Kosten einer anderen Vorteile zu erlangen.

Die KV steht vor der Herausforderung, diese Geschlossenheit aufrecht zu erhalten und der Öffentlichkeit ihre Motive für die Aktionen zu vermitteln.

Lesen Sie dazu auch: Hamburg: "Fortbildungs-Protest" vergrätzt die Kassen

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