Feldmann im Südwesten

Das "Raumschiff KBV"

Wie geht es weiter mit der Reform des EBM? Auf der Vertreterversammlung der KV Baden-Württemberg musste sich KBV-Vize Regina Feldmann viel Kritik anhören.

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Veröffentlicht: 25.04.2013 © Springer Medizin

STUTTGART. Die aktuellen und umstrittenen EBM-Reformpläne hat KBV-Vize Regina Feldmann vor der Vertreterversammlung der KV Baden-Württemberg verteidigt.

"Viele Vorgaben kommen nicht von uns, sondern sind von den Kassen. Vieles davon haben wir abgelehnt", so Feldmann in Stuttgart. "Wir müssen ausloten, welchen Weg die Kassen mit uns gehen und was sie bezahlen wollen. Aber die neuen 250 Millionen sind ja schon mal was."

In einer emotionalen Debatte zeigte Feldmann sich kämpferisch. "Natürlich ist der Selektivvertrag wie hier in Baden-Württemberg eine andere Welt. Doch der große Teil der Kollegen ist im Kollektivsystem."

Neben den Vertretern der KV Hessen und dem Hausärzteverband gehört die KV Baden-Württemberg zu den schärfsten Kritikern der geplanten Reform.

"Sie gehen mit der Reform in die falsche Richtung, wir machen nun den achten EBM mit", erklärten Vertreter aus dem Südwesten. "Die Reform ist strategisch falsch und handwerklich schlecht", erklärte Medi-Chef Dr. Werner Baumgärtner.

"Die geplante gerechte Verteilung ist lachhaft, so kommen wir nie zu festen Preisen", so Baumgärtner weiter.

In der Diskussion überwog das Unverständnis. Für Baden-Württemberg brächte die Reform rund 17 Millionen Euro. "Dieser Aufwand für diese Summe ist nicht nachvollziehbar und völliger Unsinn", so ein Vertreter. Die zusätzlichen 17 Millionen würden allein schon durch die Bürokratie zur Einführung verbraucht werden.

"Das ist ein Einblick in das Raumschiff KBV", sagte ein anderer. "Ein Wunder-EBM, der nur 300 Euro pro Praxis in Baden-Württemberg bringt", monierte ein dritter Vertreter.

Feldmann warb aber auch für die aus ihrer Sicht notwendige Verhandlungstaktik: "Wir können nicht immer auf Konfrontation gehen, denn wenn es darauf ankommt, wer steht hinter uns, wer macht die Praxis dann zu?"

Darauf antworteten viele Vertreter mit Fundamentalkritik am Kollektivvertrag und an der KBV-Honorarpolitik.

Vor allem mit Blick auf die kommenden Honorarverhandlungen für das Jahr 2014 äußerten die Vertreter im Südwesten große Bedenken. Die Gemütslage gegenüber den Kassen ist schon jetzt angespannt.

Das Korruptionsportal des GKV-Spitzenverbandes bezeichnete KV-Chef Dr. Norbert Metke als "Verleumdung der Gesamtheit der Ärzteschaft". Und: "Wir sind immer wieder beeindruckt, zu welcher Kreativität der GKV-Spitzenverband fähig ist, wenn es darum geht, die Ärzteschaft zu diffamieren." (bee)

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