Medizinstudium

KBV verlangt Ausbildungsreform

Die Vertreter der KBV wollen die Mediziner-Ausbildung reformieren: Weg von dem Zwang zum 1er-Abi und mehr ambulante Weiterbildung. Die Universitäten sollten Geld aus dem Gesundheitsfonds erhalten.

Von Rebecca Beerheide Veröffentlicht:
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Veröffentlicht: 27.05.2013 © Springer Medizin

HANNOVER. Die Delegierten der KBV-Vertreterversammlung haben einen Forderungskatalog zur Anpassung der universitären Ausbildung an den Versorgungsbedarf der Bevölkerung beschlossen.

Einstimmig votierten die Delegierten dafür, das Auswahlverfahren zum Medizinstudium zu überprüfen. "Wollen wir es uns leisten, junge Menschen, die wirklich für den Arztberuf brennen, nicht zum Medizinstudium zuzulassen, nur weil sie keine Eins vor dem Komma haben?", sagte KBV-Vize Regina Feldmann vor den Delegierten in Hannover.

Die Vertreterversammlung hat sich einstimmig für die Einführung einer obligatorischen sektorübergreifenden Weiterbildung für patientennahe Fachgebiete ausgesprochen. Dafür soll die Musterweiterbildungsordnung (MWBO) auf dem Ärztetag geändert werden.

Ähnlich der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin sollen Ärzte verstärkt auch in der Praxis weitergebildet werden. Für die Diskussion über diesen Tagesordnungspunkt öffnete die KBV-Vertreterversammlung das Plenum auch für Delegierte des Ärztetages.

Für das Medizinstudium fordert die KBV, das Auswahlverfahren zum Medizinstudium "in Hinblick auf die Gewinnung von Nachwuchs für die Grundversorgung zu überprüfen." Universitäten sollen künftig mehr Kriterien als die Abiturnote bei derPlatzvergabe einbeziehen.

Gegen Landarztquoten im Studium

"Dafür brauchen die Universitäten mehr Geld. Wie auch bei der ambulanten Weiterbildung könnte das aus Mitteln des Gesundheitsfonds finanziert werden", sagte Feldmann der "Ärzte Zeitung". Bundespolitiker seien gefordert, entsprechende Gesetze auf den Weg zu bringen.

Nach Wünschen der KBV sollen auch "grundversorgende Anteile der Ausbildung" in die Approbationsordnung aufgenommen werden, im Praktischen Jahr und den Famulaturen "müssten ambulante Präsenszeiten essenzieller Bestandteil der Praxisorientierung werden."

Den Universitäten bieten KBV und KVen an, bei der Suche nach Praxen, die an der ambulanten Ausbildung teilnehmen wollen, zu helfen. Diese Praxen sollen laut KBV-Vorschlag von den KVen stärker gefördert werden.

Es soll keine Honorarunterschiede zwischen Weiterbildungsassistenten in der Praxis und in Kliniken geben. "Es darf keine Klassenunterschiede zwischen ambulant und stationär geben", erklärte Feldmann.

In der Diskussion sprachen sich viele Redner gegen "Landarztquoten" als Zugang zum Studium aus.

Die Pflichtweiterbildung wird auf dem am Dienstag beginnenden 116. Ärztetag diskutiert. Am vergangenen Wochenende hatte der Marburger Bund sich zunächst zurückhaltend über die Pläne geäußert.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Begeistert die jungen Ärzte!

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