Schleswig-Holstein

Kammer-Chef Bartmann kandidiert zum letzten Mal

Bei den Vorstandswahlen in Schleswig-Holstein am 14. August will sich Kammerpräsident Dr. Franz-Joseph Bartmann wieder zur Wahl stellen. Die Mehrheit der Abgeordneten in der Versammlung ist neu im Amt.

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BAD SEGEBERG. Dr. Franz-Joseph Bartmann bewirbt sich in Schleswig-Holstein um eine vierte Amtszeit als Präsident der Ärztekammer.

Dies sei definitiv seine letzte Kandidatur, sagte Bartmann im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Von weiteren Kandidaten ist kurz vor der Wahl am 14. August nichts bekannt.

Vorhersagen für die Wahlen des neuen Vorstands sind dennoch problematisch. Mehr als die Hälfte der Abgeordneten ist neu in der Versammlung - nur 33 der 70 Gewählten haben schon in der abgelaufenen Legislaturperiode in Bad Segeberg mitgewirkt.

Kammerpräsident Dr. Frank-Joseph Bartmann strebt eine vierte Amtszeit an. Die Wahl ist am 14. August.

Kammerpräsident Dr. Frank-Joseph Bartmann strebt eine vierte Amtszeit an. Die Wahl ist am 14. August.

© Schnack

"Neue Abgeordnete bedeuten immer auch neue Anregungen für die Ärztekammer", sagt Bartmann dazu. Auch die überraschend hohe Anzahl von Hausärzten - sie stellen rund ein Drittel der Abgeordneten - sieht er positiv: "Ich verstehe den Wahlerfolg der Hausärzte als Auftrag der Wähler, die Allgemeinmedizin zu stärken", so Bartmann.

Bartmann hat die vergangenen Jahre mit seinem ruhigen Führungsstil geprägt.

Seit seiner ersten Wahl im Jahr 2001 hat er eine behutsame, inzwischen aber deutliche Wandlung der Verwaltung in Bad Segeberg zu einer sich als Dienstleister verstehenden Ärztekammer eingeleitet.

Diese Aufgabe sieht er noch nicht ganz als abgeschlossen an. "Ich trete noch einmal an, weil ich mich noch nicht am angestrebten Ziel angekommen fühle", sagt Bartmann.

Spannung bei Wahl für Amt des Vizepräsidenten

Dazu zählen für ihn auf Bundesebene die Novellierung der Muster-Weiterbildungsordnung, für die er im Vorstand der Bundesärztekammer federführend ist.

Eine Aufgabe, die ihm bundesweit Anerkennung eingebracht hat. Weitere Fortschritte erhofft er sich auch bei der Telematik - weniger im technischen Sinne, sondern im Bewusstsein der Ärzte und Öffentlichkeit, was Telematik an Fortschritten für die Patientenversorgung leisten kann. Dieses Eintreten hat ihm unter Ärzten nicht immer nur Sympathien eingebracht.

Und schließlich möchte Bartmann in der angestrebten vierten Amtszeit dabei mitwirken, im Norden einen Nachfolger an das Amt heranzuführen. Wer das sein könnte, ist derzeit vollkommen offen.

Einen ersten Hinweis darauf könnte die Wahl zum Vizepräsidenten bringen. Fest steht bislang nur, dass Bartmanns langjährige Weggefährtin Dr. Hannelore Machnik nicht erneut für dieses Amt kandidiert.

"Interesse am Patienten und dessen Versorgung hält wach"

Bartmann erklärt seine ausdauernde Motivation für das Spitzenamt mit den noch bestehenden Herausforderungen. "Die schützen vor Verschleißerscheinungen", sagt der jetzt 63-jährige Chirurg aus Flensburg.

Er will auch nach Erreichen des Rentenalters weiterhin als Arzt aktiv tätig sein, "weil es das Interesse am Patienten und an deren Versorgung wach hält."

Zugleich hält er es aber auch für wichtig, dass Standesvertreter im Berufsleben stehen: "Der Charme der Selbstverwaltung liegt ja darin, dass ihre Vertreter wissen, worüber sie entscheiden - weil sie dies in ihrer täglichen Arbeit spüren." (di)

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