Kommentar zur KBV-VV
Schlechte Lobby
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung gibt derzeit kein gutes Bild in der Öffentlichkeit ab. Alles, was die deutsche Seele und das ihr eigene Gerechtigkeitsempfinden in Wallung bringen kann, kommt derzeit bei der obersten Vertretung der Vertragsärzte zusammen.
Da wäre zunächst der Verdacht der Vetternwirtschaft, dann in die Anfänge ihrer Berliner Zeit zurückreichende dubiose Finanztransaktionen und Immobiliengeschäfte, die so undurchsichtig sind, dass selbst die Aufsichtsbehörde bei der Prüfung nicht weiter kommt, und jetzt auch noch der Vorwurf der vorsätzlichen Steuerverkürzung.
Selbst wenn sich die Verdächtigungen plötzlich in Luft auflösen würden - einen größeren Bärendienst hätte die Organisation ihren Mitgliedern kaum leisten können. Schnell steht nämlich der ganze Berufsstand am Pranger.
Nun ist es zum Glück nicht so, dass die Vertreter alles schlucken. Die Abstimmung über den Haushalt, die immer auch eine ist, um den Vorstand zu entlasten, ist nach Angaben von Teilnehmern am Freitag nicht einstimmig ausgefallen. In manchem Verein zieht so etwas weit reichende Konsequenzen nach sich.
Am kommenden Freitag soll es zum Schwur kommen. Dann stehen die Abwahlanträge gegen die Vorstände Andreas Köhler und Regina Feldmann auf der Tagesordnung. Ihr Ausgang ist ungewiss.
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