Hamburg

Ethik-Kommission tritt fast komplett zurück

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HAMBURG. Die Ethik-Kommission der Ärztekammer Hamburg tritt nahezu geschlossen aus Protest gegen angeblichen Druck aus dem UKE zurück. Auch gegen die Landesärztekammer wurden in einem NDR-Bericht Vorwürfe erhoben. Kammerpräsident Professor Frank Ulrich Montgomery wies diese am Donnerstag als absurd zurück.

Mitglieder der Kommission fühlen sich unter Druck gesetzt, weil der Dekan des UKE bei Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) wegen angeblich zu langer Prüfungszeiten um Unterstützung gebeten hatte.

Er befürchtet, dass die langen Bearbeitungszeiten Forschungsprojekte gefährden könnten. Die Kammer, hieß es, habe sich dieser Sichtweise angeschlossen und ansonsten ein hohes Desinteresse an der Arbeit der Ethik-Kommission erkennen lassen.

"Der Vorwurf des Desinteresses ist einfach nur Unsinn. Die Ethik-Kommission ist in ihrer inhaltlichen Arbeit vollkommen unabhängig, weshalb wir niemals Einfluss auf irgendwelche Entscheidungen genommen haben oder jemals nehmen würden", sagte Montgomery dazu.

Er betonte, dass die Arbeit der Ethik-Kommission einen hohen Stellenwert für den Patientenschutz und für den Wissenschaftsstandort Hamburg habe. Er kündigte an, in Absprache mit Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks so schnell wie möglich neue Mitglieder zu berufen. Diese besteht aus 29 Mitgliedern, unter ihnen auch Juristen, Pflegekräfte und Medizintechniker. (di)

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