Uniklinik Ulm

Mehr als 16 Millionen Euro minus

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ULM. Die Uniklinik Ulm wird zum Intensivfall: Der Jahresfehlbetrag hat sich im vergangenen Jahr auf 16,4 Millionen Euro addiert, bestätigte ein Sprecher der Uniklinik der "Ärzte Zeitung". Als Betriebsergebnis wird ein Minus von 1,9 Millionen Eure angegeben.

Die Finanzierungskosten für den Bau der teilweise eigenfinanzierten neuen Chirurgie treiben das Ergebnis aber tief in die roten Zahlen. Auch für 2014 geht man nach Angaben des Kaufmännischen Geschäftsführers Dr. Joachim Stumpp von einem Minus von 5,9 Millionen Euro aus, das tatsächliche Ergebnis sei "heute noch nicht exakt vorhersehbar".

Das Umsatzwachstum habe nicht gereicht, "um die weiter gestiegenen Kosten bei Personal und Material weiter auszugleichen", erklärte Stumpp. Bereits in den Jahren zuvor hatte das Klinikum Defizite von 6,7 Millionen (2011) und 6,6 Millionen Euro (2012) verzeichnet.

Unterdessen geht der Kapitän von Bord: Der Leitende Ärztliche Direktor Professor Klaus-Michael Debatin werde Ende Februar 2015 ausscheiden, heißt es in einem Schreiben Debatins an die Ärztlichen Direktoren. Eine Nachfolgeregelung ist offen. Debatin hatte den Chefposten im Juli 2013 von Professor Reinhard Marre übernommen, der zurückgetreten war.

Geschäftsführer Stumpp kündigte ein Sparprogramm an, das sich auf die nicht-medizinischen Dienste konzentrieren soll. Bei frei werdenden Stellen werde geprüft, ob und gegebenenfalls in welchem Umfang Nachbesetzungen vorgenommen werden. Es werde die "jeweils effizienteste Form der Aufgabenerledigung angestrebt", hieß es.

Im Juni dieses Jahres hat der Landtag dem Uniklinikum eine Finanzspritze in Höhe von 25 Millionen Euro gewährt, die anteilig bis 2016 ausgezahlt werden soll. Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) bezeichnete damals die Schieflage des Klinikums als "Folge politischer Fehlentscheidungen im vergangenen Jahrzehnt".

Seinerzeit habe es "unverhältnismäßige Finanzierungsvereinbarungen" gegeben, ergänzte Finanzminister Nils Schmid (SPD). (fst)

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