Kommentar

Geteilte Verantwortung

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Wenn es dem deutschen Gesundheitswesen an einem nicht fehlt, dann sind es Schnittstellen. Statt an Versorgungsketten orientiert sich das System an Sektoren: Ob Klinik oder Praxis, ob Arzt oder Heilmittelerbringer - überall hakt es an den Übergängen.

Arbeiten im Team ist ein schönes Schlagwort, die Realität sieht anders aus. Vor diesem Hintergrund hört sich das Positionspapier von Gesundheitspolitikern der Union sinnvoll an, die etwa Physiotherapeuten oder Logopäden stärker in die Versorgung einbinden wollen.

Freilich kommt es auf das Wie an: Man kann nicht einerseits den Hausarzt zum Lotsen ausrufen, andererseits neue - unabgestimmte - Schnittstellen in der Versorgungskette schaffen.

"Geteilte Verantwortung" klappt daher nur, wenn sie für nicht-ärztliche Gesundheitsberufe neben neuen Rechten auch neue Pflichten definiert. Da wäre die Berichtspflicht an den Hausarzt zu nennen oder aber die Einhaltung des Wirtschaftlichkeitsgebots. Autonomie etwa für den Physiotherapeuten, Regressgefahr für den Arzt, das wäre ein No-Go.

Mehr Eigenverantwortung für nicht-ärztliche Gesundheitsberufe in der Versorgungskette - das kann nur funktionieren, wenn sie durch ein in Modellprojekten erprobtes Gesamtkonzept unterfüttert ist.

Lesen Sie dazu auch: Physiotherapie: Union will Arztvorbehalt aufweichen

Mehr zum Thema

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Abrechnung

SpiFa meldet sich zu Hybrid-DRG

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert