Gesetzliche Vorgabe

KBV richtet Terminservicestellen ein

Die KBV macht den KVen ein Angebot, wie Terminservicestellen eingerichtet werden können.

Veröffentlicht:

BERLIN. Nolens volens setzt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die Vorgabe aus dem Versorgungsstärkungsgesetz um, Terminservicestellen einzurichten.

"Angesichts von rund einer Million erwarteter Flüchtlinge stelle sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser Vorgabe", sagte KBV-Chef Dr. Andreas Gassen am Dienstag in Berlin.

Bis zum 23. Januar 2016 sollen laut der Vorgabe die Terminservicestellen bei den KVen die Arbeit aufnehmen. Sie sollen Patienten binnen vier Wochen Facharzttermine vermitteln. Klappt das nicht, erhält der Patient Anspruch auf eine Behandlung im Krankenhaus.

Das Angebot der KBV sei eine "Lösung, die den gesetzlichen Auftrag umsetze und die Belästigungen in Grenzen halte", sagte Gassen.

Übergangsregelung wird vorbereitet

Die Handhabung werde für Ärzte und KVen einfach sein, versprach Dr. Florian Fuhrmann, Geschäftsführer der KV Telematik GmbH.

Am Mittwoch (30. September) ende die Ideensammlung von KVen und Softwarehäusern, wie das System in die Praxis-EDV implementiert werden könne.

Bis zum gesetzlich vorgegebenen Termin werde das System nicht komplett online gehen können, kündigte Fuhrmann an. Eine Übergangsregelung wird gleichzeitig vorbereitet.

Das Prinzip ist einfach: Fachärzte können freie Terminkontingente anmelden. Die KVen teilen sie bei Dringlichkeit den Patienten zu.

Man setze bei den Ärzten auf Freiwilligkeit, sagte Thomas Kriedel von der KV Nordrhein-Westfalen. Bedenken herrschen gleichwohl: Falls die Fachärzte zu wenige freie Termine anmeldeten, müsse man auch über "pekuniäre Incentives" nachdenken, sagte Gassen. (af)

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen