Kommentar zu Krankenhausplanung
Vorsichtige Annäherung
Berlin und Brandenburg streben eine gemeinsame Krankenhauplanung an. Diese Kooperation ist nur zu begrüßen, denn tatsächlich hinkt die Planung der Realität hinterher. Schon lange suchen Brandenburger - nicht nur aus dem unmittelbaren Berliner Umland - die Kliniken der Hauptstadt auf.
Da zudem viele Brandenburger in Berlin arbeiten, wenden sie sich auch in Notfällen tagsüber an Berliner Notaufnahmen. Eine gemeinsame Krankenhausplanung verspricht daher eine bessere Abbildung dieser Realität. Sie wirkkräftig umzusetzen, wird jedoch eine Menge politischen Willen und Feingefühl auf beiden Seiten erfordern.
Bleibt die aktuelle Parteienkonstellation in den für Gesundheit zuständigen Verwaltungen erhalten, gilt es zudem politische Differenzen hintenan zu stellen. Somit sind die Voraussetzungen für eine länderübergreifende Planung derzeit nicht gerade günstig. Daher verwundert es nicht, dass der aktuelle Krankenhausplan für Berlin in der Hauptstadt allein entwickelt wurde.
Ob den Ankündigungen zur Kooperation Taten folgen, bleibt zu beobachten. Schon in der Vergangenheit sind Verabredungen zwischen den Nachbarn nicht eingehalten worden. Sonst gäbe es in Berlin seit Jahren keine neuen Reha-Kliniken und in Brandenburg keinen Gesundheitscampus.