Kommentar zur KV-eigenen Praxis

Auftrag anpassen

Von Luise Poschmann Veröffentlicht:

Mit der Einrichtung einer eigenen Praxis in Mügeln hat die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen ein Sorgenkind weniger. Doch die Baustellen in der hausärztlichen Versorgung auf dem Land bleiben groß.

Die jungen Ärzte scheinen zwei Dinge zu scheuen: Das Risiko der Selbstständigkeit und die ländliche Abgeschiedenheit. Außerdem sorgen sich viele um die Lebensqualität und Work-Life-Balance. Zwölf-Stunden-Tage oder mehr sind für niedergelassene Ärzte auf dem Land, die auch Hausbesuche machen, oft selbstverständlich.

Nun kann man dies als überzogene Sorgen und Ansprüche der jungen Mediziner ansehen - oder sich darauf einlassen und die üblichen Mechanismen im Sicherstellungsauftrag überdenken. Bis die sächsischen Programme zur Gewinnung neuer Landärzte, die sich an Studierende richten, spürbar greifen, dürfte es noch Jahre dauern.

Mindestens zur Überbrückung dieser Zeit sollte sich die Kassenärztliche Vereinigung darauf einstellen, noch mehr Eigenpraxen einrichten zu müssen. Und das vielleicht nicht mehr als "Ultima Ratio", sondern als pragmatische Lösung für ein Problem, das so schnell nicht wieder verschwinden wird.

Lesen Sie dazu auch: In Mügeln: KV Sachsen eröffnet eigene Praxis

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen