KV-Wahl

Facharztforum bleibt stärkste Kraft im Saarland

Die Gruppe um KV-Chef Hauptmann erringt erneut die meisten Mandate bei der KV-Wahl im Saarland. Einen Dämpfer bekommen hingegen die Verbandschefs. Auffällig dabei ist, dass viele abgegebene Stimmen ungültig sind.

Andreas KindelVon Andreas Kindel Veröffentlicht:

SAARBRÜCKEN. Bei der KV-Wahl im Saarland sind die bestehenden Mehrheitsverhältnisse im KV-Parlament bestätigt worden. Stärkste Kraft bleibt das Facharztforum um KV-Chef Dr. Gunter Hauptmann.

Das Facharztforum erhielt bei der am Montag zu Ende gegangenen KV-Wahl 12 der 30 Mandate - genauso viele wie bei der letzten Wahl. Die oppositionelle "Liste Freie Ärzte" um den Völklinger Nervenarzt Dr. Thomas Kajdi konnte sich nicht verbessern und kam erneut auf zwei Mandate.

Kajdi hatte in den vergangenen Jahren vor allem die im Saarland eingeführte Pflicht zur Online-Abrechnung kritisiert. Für Zündstoff hatte außerdem seine Forderung gesorgt, die Klausurtagungen der KV-Vertreterversammlung nicht mehr in einem hochklassigen Hotel an der Grenze zu Luxemburg abzuhalten.

Dominierende Kraft im Hausärztelager bleibt der Saarländische Hausärzteverband. Seine Hausarztliste errang neun Mandate. Je ein Mandat ging an die Integrationsliste um den Quierschieder Allgemeinmediziner Dr. Michael Müller und an die Liste der Kinder- und Jugendärzte. Drei Sitze bekommen die psychologischen Psychotherapeuten, zwei die ermächtigten Ärzte.

Fast die Hälfte neu gewählt

Fast die Hälfte der neuen Vertreterversammlung ist erstmals in das Kassenärzte-Parlament gewählt worden. Nicht mehr dabei ist die Vorsitzende des Saarländischen Ärzteverbandes, Dr. Sigrid Bitsch. Die Kinderärztin war dieses Mal nicht mehr angetreten - ebenso wie die Augenärztin Dr. Beate Posenauer, die vor sechs Jahren noch das zweitbeste Ergebnis beim Facharztforum erzielt hatte.

Bei der KV-Wahl konnten die Ärzte dieses Mal auch wieder die Reihenfolge der Kandidaten auf den Listen verändern. Sie hatten drei Stimmen und konnten diese Stimmen alle einem Kandidaten geben oder auf mehrere Kandidaten innerhalb einer Liste verteilen. Dabei fiel auf, dass bei den beiden großen Listen nicht die jeweiligen Verbandschefs vorn lagen.

Beim Facharztforum bekam der Orthopäde Wolfgang Trennhäuser aus Wadgassen die meisten Stimmen, Facharztforums-Chef Dr. Dirk Jesinghaus kam nur auf Rang vier. Bei der Hausarztliste schnitt der Püttlinger Allgemeinmediziner Dr. Eckart Rolshoven am besten ab. Der Chef des Saarländischen Hausärzteverbandes, Dr. Michael Kulas, wurde mit deutlichem Abstand Zweiter.

Frauenanteil stagniert

Der Frauenanteil im neuen Kassenarztparlament ist nicht gestiegen. Er liegt weiter bei lediglich knapp 17 Prozent. Die Wahlbeteiligung betrug 65 Prozent.

Auffällig: Über 50 Stimmen waren dieses Mal ungültig, weil Ärzte mit dem Wahlrecht nicht klarkamen. Die meisten hatten ihre drei Stimmen Kandidaten verschiedener Listen gegeben, hätten die Stimmen aber nur auf einer Liste verteilen dürfen.

Die Wahl des neuen KV-Vorstands findet im Herbst statt. KV-Chef Hauptmann und sein Stellvertreter Dr. Joachim Meiser haben bereits angekündigt, dass sie wieder antreten. Gegenkandidaten sind bisher nicht in Sicht.

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